Das fünffache Skapulier
Allgemeines über das Skapulier
Ein Skapulier ist ein Kleid, eine Stoffbahn, welche über Brust und Rücken herabhängt, nur von den Schultern (Scapula = Schulter) getragen wird als Obergewand mehrerer Orden.
Da nur der Obere eines Ordens jemand durch die Einkleidung in den Orden aufnehmen kann, darum kann auch nur ein Oberer oder von ihm Delegierter ins Skapulier einkleiden. Zur Gültigkeit ist auch erfordert, dass es persönlich überreicht, der Kandidat damit bekleidet wird.
Ehe dies geschieht, wird das Gewandstück gesegnet, geweiht. Es wird dadurch ein sog. Sakramentale, d.h. ein äusseres Zeichen, durch welches auf das Gebet und den Segen des Priesters hin helfende Gnaden mitgeteilt werden. Der Priester betet und weiht im Namen der Kirche. Dieses Gebet wirkt unfehlbar, wo der Gnade kein Hindernis in den Weg gelegt wird. Das Skapulier wird somit für den Träger zu einer dauernden Gnadenquelle, eine Mitteilung von Erlösungsfrüchten: Nachlassung lässlicher Sünden, Abwendung von Sündenstrafen, dies besonders auch durch die vielen Ablässe, die mit dem Tragen verbunden sind, Schutz gegen dämonische Anfechtungen, Beistand der Engel in allen Gefahren des Leibes und der Seele, Hilfen zur Erfüllung des Willens Gottes in der Übung aller Tugenden.
Dazu kommt, dass mit dieser Einkleidung in ein Ordensgewand der Träger diesem Orden angegliedert wird, Anteil bekommt an allen dessen Gebeten, Bussübungen und guten Werken auf der ganzen Welt, und in einen besonderen Bezug zu den Heiligen des Ordens im Himmel kommt. In ein Skapulier eingekleidet zu werden, bedeutet darum für den Träger eine grosse ausserordentliche Gnade, die je nach Empfangsbereitschaft sich auswirkt in allen Gefahren des Leibes und der Seele, im Leben, im Sterben und in der Ewigkeit, wie jahrhundertelange Erfahrung dies immer wieder bewiesen hat.
Jeder Orden hat seine eigene Spiritualität, d.h. eine ihm eigentümliche Art, Gottesliebe zu üben, sich selbst zu heiligen und durch geistliche und leibliche Werke der Nächstenliebe an der Rettung der Seelen mitzuwirken. Mit dem äusseren Zeichen, d.h. mit dem Ordensgewand, bekennt sich der Träger zu dieser bes. Spiritualität, d.h. zu dieser besonderen inneren und äusseren Haltung, die er wie ein Gewand anziehen will. Aber nicht der Habit macht den Mönch, sondern sein Geist. Bei der Weihe des Gewandes wird dem Träger der Hl. Geist erfleht, der ihn dauernd zu den entsprechenden Werken bewege.
Am 16. Dez. 1910 hat der Hl. Vater Pius X. durch ein Dekret des hl. Offiziums bestimmt, dass das Skapulier auch durch eine geweihte Medaille ersetzt werden kann, dass dessen Träger alle Ablässe gewinne, die dem betreffenden Skapulier gewährt wurden. Zur Gültigkeit ist erfordert, dass sie auf der einen Seite ein Bild des hlst. Herzens Jesu, auf der Kehrseite ein Bild Mariens trage und von einem Priester geweiht werde, der die Vollmacht hat, ins Skapulier einzukleiden. Dieser muss mindestens so viele Kreuze darüber zeichnen, als diese Medaille Skapuliere ersetzen soll. Eine Medaille genügt zum Ersatz für so viele Skapuliere, als der Priester darüber Kreuze zeichnet. Diese Medaille soll man Tag und Nacht auf sich tragen, denn wir brauchen deren Gnade zu jeder Zeit.
Die Erfahrung lehrt - es sind ganze Bücher darüber geschrieben worden -, dass den Trägern in allen möglichen Nöten des Leibes und der Seele wunderbare Hilfe zuteil wurde, in Unglücksfällen vor dem Tod errettete. Soldaten im Krieg erlebten, dass die Kugel an der Medaille abprallte, dass Sterbende noch so lange am Leben blieben, bis sie noch die hl. Sakramente empfangen konnten, usw.
Mit jedem dieser Skapuliere sind eine Reihe von vollkommenen und unvollkommenen Ablässen verbunden, die hier jetzt nicht aufgezählt werden können, da ihre Neuordnung noch im Gange ist. Es genügt die Meinung, sie gewinnen zu wollen.
1. Das braune Skapulier vom Berge Karmel
Das berühmteste, wichtigste und am meisten verbreitete Skapulier ist das braune Skapulier vom Berge Karmel.
Es hat kurz folgende Geschichte. Nach der Eroberung des Hl. Landes durch die Kreuzfahrer zogen sich einige von ihnen auf den Berg Karmel zurück, wo einst schon Elias mit seinen Prophetenschülern gelebt und gebetet hatte. Sie erwählten sich als Lebensaufgabe, die allerseligste Jungfrau, die Mutter unseres Herrn, stellvertretend für die Kirche und die Menschheit in besonderer Weise zu ehren. Sie erbauten zu ihrer Ehre eine Kirche, kamen siebenmal bei Tag und bei Nacht darin zusammen, um die marianischen Tageszeiten zu beten und zu singen, die Mutter des Herrn durch ein strenges Gebets- und Bussleben zu ehren und ihr zu dienen. Als die Sarazenen das Hl. Land zurückeroberten, mussten diese Mönchen flüchten und gründeten im Abendland solche Klöster. Dort fanden sie nicht überall Verständnis für ihre Lebensweise. Angesehene Laien und bes. 2 Kardinäle drängten Papst Honorius III., den Orden aufzuheben und zu verbieten. Da flehte der damalige Ordensgeneral der Karmeliten unter Tränen und schweren Busswerken die himmlische Herrin an, sie möge sich ihres Ordens annehmen und ihm ein besonderes Unterpfand ihres Schutzes schenken. Da erschien die himmlische Mutter dem Hl. Vater Honorius III. und forderte ihn auf, den Orden zu beschützen. Am gleichen Tage, am 16. Juli 1251, erschien sie auch dem hl. Ordensgeneral Simon Stock in Begleitung vieler Engel, überreichte ihm das Skapulier des Ordens als ein Vorrecht mit den Worten: "Wer mit diesem Gewande angetan stirbt, wird das Feuer der Hölle nicht erleiden. Siehe, es ist ein Zeichen des Heiles, eine Schutzwehr in Gefahren, ein Unterpfand des Friedens und des ewigen Bundes."
Sobald dieses Versprechen den Gläubigen bekannt wurde, wollten auch sie dieses kostbare Unterpfand eines guten Todes besitzen. Päpste und Kardinäle, Kaiser und Könige, Bischööfe und Priester und Millionen von Gläubigen haben sich in der Folge mit diesem Schutzkleid Mariens bekleiden lassen. Welche Bedeutung Maria selbst dem Skapulier auch heute noch beimisst, mag die Tatsache erhellen, dass sie das letztemal in Lourdes Bernadette erschien, am 16. Juli, also am Feste U. lb. Frau vom Berge Karmel, und ebenso bei der letzten Erscheinung in Fatima, am 13. Oktober 1917.
Papst Pius XII. sieht im Skapulier den sichtbaren Ausdruck der Weihe an das unbefleckte Herz Mariens, wie sie in Fatima verlangt wurde zur Rettung der Welt. Im Schreiben zum 700jährigen Jubiläum des Skapuliers weist er unter den Andachtsformen, durch die der Geist mit übernatürlicher Lehre bereichert und die Seele zur Tugend angespornt wird, dem Skapulier die erste Stelle zu.
Das Samstagsprivileg
Am 3. März 1322, also 71 Jahre nach der Erscheinung des hl. Simon Stock, verkündete der Hl. Vater Johannes XXII. durch die Bulle Sabbatina, die Gottesmutter habe versprochen,
wer das Skapulier trage,
die standesgemäße Keuschheit beobachtete,
jeden Tag die kleinen marianischen Tagzeiten bete, Mittwoch, Freitag und Samstag zu ihrer Ehre faste, d.h. kein Fleisch esse,
den werde sie am Samstag nach seinem Tode aus dem Fegfeuer befreien.
Die hl. Kirche hat bis heute nie verboten, dieses Privileg zu verkünden. So hat noch Papst Pius X. am 16. Dez. 1910 es anerkannt, da er durch Dekret bestimmte, dass alle Ablässe und ausdrücklich auch das Samstagsprivileg gewinne, der an Stelle des Stoffskapuliers eine geweihte Medaille trage.
Da die Verpflichtung, die Tagzeiten zu beten und die 3 Fasttage einzuhalten, für die meisten Gläubigen in der Welt schwer möglich ist, hat der Hl. Vater dem Priester, der die Vollmacht hat, einzukleiden, auch die Vollmacht erteilt, an deren Stelle eine leichtere Übung der Frömmigkeit aufzuerlegen, z.B. jeden Tag einen Zehner des hl. Rosenkranzes zu beten. Wer jeden Tag ohnehin schon den Rosenkranz betet, macht einfach die Meinung, der 1. Zehner, den er bete, solle die Erfüllung dieser Auflage sein. Das gilt, auch wenn er nicht mehr daran denkt, wenn nur diese Meinung nie ausdrücklich widerrufen wurde.
Das Stücklein Tuch oder Metall soll den Träger aber jeden Tag daran erinnern, dass die wesentliche Bedingung, aller dieser Gnaden teilhaftig zu werden, nicht das Tuch oder Metall ist, sondern eine wahre, innerliche, vertrauensvolle, heilige, selbstlose und beharrliche Andacht zu Maria. Diese hat er wie ein Gewand angezogen. Sie muss er hegen und pflegen und bis zum Tod bewahren. Dann gilt von ihm, was durch alle Jahrhunderte gelehrt wurde: "Ein Marienkind geht nicht verloren."
2. Das schwarze Skapulier der Serviten
Von allen Andachten zu Maria ist die gnadenbrinendste die Andacht zu ihren Schmerzen. In Fatima zeigte sie darum den Kindern ihr Herz von Dornen durchstochen und verlangte Sühne. Die Andacht zum makellosen Herzen, durch welche der Herr die Welt retten will, soll geprägt sein durch die Verehrung der Schmerzen dieses Herzens. Die Andacht zur schmerzhaften Mutter ist so wichtig und fruchtbar, dass diese selbst einen Orden ins Leben rief, der sie nicht bloß selbst übt, sondern auch durch Einsatz aller Kräfte überall verbreitet. Es ist der Servitenorden, durch 7 florentinische Edelleute im 13. Jahrhundert gegründet, bes. zur Verehrung der 7 Schmerzen Mariens. Er trägt ein schwarzes Ordenskleid, hat sich im 13. Jahrhundert rasch über Europa und dann auch in Übersee ausgebreitet und stiftete unermesslichen Segen. Er zählt 10 Heilige und 14 Selige, umfasst auch einen weiblichen Zweig, die Servitinnen, und einen 3. Orden, die sog. Terziaren.
Der Priester betet bei der Segnung und Einkleidung für die Träger des Skapuliers um eine wirksam Andacht zur schmerzhaften Mutter, gibt ihnen Anteil an allen Gebeten und Busswerken des Ordens und erfleht ihnen die Fürbitte der Ordensheiligen im Himmel, und damit eine Flut von helfenden Gnaden für das Leben, das Sterben und die Ewigkeit.
3. Das weiße Skapulier der Trinitarier
Im Jahre 1198 gründete der hl. Johannes von Matha zusammen mit dem hl. Felix von Valois den Orden von der hlst. Dreifaltigkeit, Trinitarier genannt.
Zur Zeit der Einfälle der Sarazenen, der Mohamedaner in Europa, machten diese Hundertausende von Christen zu Sklaven. Deren Los war ein furchtbares. Es brachte heroische Glaubenstreue, der Versuchung zu widerstehen, dem christlichen Glauben abzuschwören, Mohamedaner zu werden und damit die Freiheit von unsäglichen Leiden zu erlangen.
Da erbarmte sich die himmlische Mutter dieser Not, rief den obengenannten Orden ins Leben, der in ganz Europa Geld sammelte, diese Sklaven loszukaufen, ja das Gelübde machte, selbst in die Sklaverei zu gehen, wenn sie auf keinem anderen Wege solche Christensklaven befreien könnten.
Der Orden soll denn auch im Laufe der Jahrhunderte mehr denn 900.000 Sklaven so befreit haben mit einem Aufwand von mehr als 7 Milliarden Franken und persönlichem Einsatz. Papst Innozens III. bekleidete diese Ordensleute auf Grund einer Vision mit einem weißen Habit, einem weißen Skapulier mit einem roten und blauen Kreuz auf der Brust und einem schwarzen Mantel.
Dem Orden schloß sich bald ein 2., weiblicher Zweig an, der rein beschaulich lebte. Auch ein 3. Orden wurde gegründet, die Tertiaren, die ein Skapulier trugen mit dem rot und weißen Kreuz. Allen lag das eine am Herzen, den Gefährdeten durch Gebet und Buße und äußere Hilfe die Taufgnade, den Glauben und die Liebe zu Gott zu bewahren und dies besonders durch die Andacht zu Maria, der Mutter aller Kinder Gottes. Nach Ende der Türkenkriege geschah dies auch durch Loskauf von Negersklaven und Negerkindern, die dann getauft und zu Kindern Gottes gemacht wurden.
Bei der Einkleidung bittet der Priester darum insbesondere um Bewahrung und Vermehrung der 3 göttlichen Tugenden, und damit der Taufgnade, die heute so sehr gefährdet sind, wie wohl noch zu keiner anderen Zeit.
4. Das blaue Skapulier von der Unbefleckten Empfängnis
Das blaue Skapulier wurde Anfang des 17. Jahrhunderts der ehrw. Ursula Benincasa, Stifterin des Ordens der Theatinerinnen in Neapel geoffenbart. Der hl. Philipp Neri schätzte diese fromme Dienerin Gottes sehr hoch. Ihre Tugenden hat Papst Pius VI. durch Dekret vom 7. August 1793 als heroisch erklärt.
Ursula war ganz entbrannt von Liebe zu Gott und von Eifer für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. In einer Verzückung, deren sie am Feste Mariä Reinigung gewürdigt wurde, erschien ihr die allerseligste Jungfrau, das göttliche Kind auf dem Arm, in ein weißes Gewand und in einen blauen Mantel gekleidet, umgeben von einem Chore ähnlich gekleideter Jungfrauen. Dabei ließ Jesus die ehrw. Ursula klar seinen Willen erkennen, dass sie mit ihren Ordensschwestern ebenso gekleidet unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis nach der Regel der Einsiedler leben solle. Er versprach ihnen dafür ganz besondere Gnaden und Überfluss an geistlichen Gütern.
Hierauf wandte sich Ursula an den göttlichen Heiland mit der Bitte, doch diese Gnaden auf jene auszudehnen, welche in der Welt zurückbleiben, und der hehren unbefl. Jungfrau innig ergeben in der Welt die standesgemäße Keuschheit beobachten und kleine himmelblaue Skapuliere tragen würden. Um sie der Erhörung dieser Bitten zu versichern, ließ der göttliche Heiland sie während einer Verzückung sehen, wie Engel eine Anzahl Skapuliere in der Hand hielten und nach allen Seiten hin auf die Erde verbreiteten.
Infolge dieser Erscheinung begann die fromme Dienerin Gottes sofort kleine himmelblaue Skapuliere anzufertigen, durch einen Priester segnen und sie unter die Gläubigen verteilen. Diese trugen sie mit Andacht und Ehrfurcht, und mit dieser frommen Übung sah man Früchte der Heiligung und des Heiles sich vervielfältigen. Die ehrw. Ursula hatte den Trost, dieselbe noch vor ihrem Tod allgemein verbreitet und begründet zu sehen.
Die Träger dieses Skapulieres müssen vor Augen haben:
1. die Unbefleckte Empfängnis zu ehren und
2. zu erflehen, dass die Lasterhaften zu Gott zurückkehren. Es sind dazu keine bestimmten Gebete vorgeschrieben. Jedes kann sie selber wählen oder vom Beichtvater anraten lassen, um die Gerechtigkeit Gottes zu versöhnen und die Wirkungen seiner Barmherzigkeit auf die Sünder herabzuflehen.
5. Das rote oder Passionsskapulier
Es fand bei den Gläubigen Eingang infolge einer Erscheinung, welche der göttliche Heiland im Jahre 1846 einer barmherzigen Schwester des hl. Vinzenz v. Paul zuteil werden ließ. Wie diese ihrem Generalobern erzählte, glaubte sie unserem Erlöser zu sehen, in der rechten Hand ein Skapulier, welches an 2 wollenen Schnüren der gleichen Farbe befestigt war. Auf der einen Seite des Skapuliers war der Heiland ans Kreuz geheftet dargestellt, am Fuße des Kreuzes die Leidenswerkzeuge. Um das Kreuz herum waren die Worte zu lesen: "Hl. Leiden unseres Herrn Jesu Christi erlöse uns!"
Auf der andern Seite des Skapuliers waren die hochheiligen Herzen Jesu und Mariens abgebildet. Darüber strahlte ein Kreuz, das aus den beiden Herzen hervorzugehen schien. Die Umschrift bildeten die Worte: "Hl. Herzen Jesu und Mariens, beschützet uns!"
Zugleich glaubte die Schwester den lebhaften Wunsch Jesu zu erkennen, dass dieses Skapulier unter den Gläubigen verbreitet werde, um sie an sein heiliges Leiden und seine glühende Liebe gegen die Menschen zu erinnern.
Diese Erscheinung wiederholte sich mehrmals. Am Feste Kreuzerhöhung des gleichen Jahres aber hörte die fromme Ordensfrau die trostvollen Worte:
"Alle, welche dieses Skapulier tragen, werden an allen Freitagen eine große Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe empfangen.
"Der genannte Generalobere des Ordens der Lazaristen legte anfangs kein besonderes Gewicht auf diese Erscheinungen. Er machte aber, als er im Juni 1847 nach Rom kam, dem Papste Pius IX. Mitteilung von dem Geschehenen. Dieser zeigte nicht nur lebhaftes Interesse daran, sondern erteilte auch durch Reskript vom 25. Juni 1847 allen Priestern der Lazaristen die Vollmacht, dieses Skapulier zu weihen und den Gläubigen anzulegen. Durch ein anderes Reskript vom 21. März 1884 wurde dem Generalobern der Lazaristen die Erlaubnis erteilt, die genannte Vollmacht jedem andern Ordens oder Weltpriester mitteilen zu können.
Wigratzbad
In der Sühnekirche des hlst. Herzens Jesu und Mariä zu Wigratzbad wird oft und gern in dieses fünffache Skapulier eingekleidet, denn in den Sühnenächten und Sühnestunden werden vornehmlich gerade jene Andachten geübt, welche durch die Skapuliere wie ein Gewand angezogen und verwirklicht werden sollen: die Andacht zur Gottesmutter, bes. zur schmerzhaften Jungfrau, ihrer unbefleckten Empfängnis, zum Leiden des Herrn. Es wird für die Bekehrung der Sünder, für die eingekerkerten Brüder und Schwestern hinter dem eisernen Vorhang, für die Befreiung der armen Seelen, bes. um viele hl. Priester gebetet und geopfert. Die 5 Skapuliere sollen als Sakramentale den Sühnewächtern helfende Gnaden in Fülle vermitteln zu fruchtbarer Übung aller Tugenden und größerer Wirksamkeit ihrer Gebete und Opfer zum eigenen Heile und zum Heile unzähliger Seelen im Leben und Sterben.
Die Leitung der Sühnestätte hat eine Skapuliermedaille prägen lassen mit dem Bilde des hlst. Herzens Jesu und der Umschrift: "Hlst. Herz Jesu, rette uns, sonst gehen wir zugrunde!" Die Kehrseite trägt das Bild der unbefleckt empfangenen Mutter vom Sieg von Wigratzbad mit der Umschrift: "Unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg, bitte für uns, segne und rette uns!" Die Träger dieser Medaille empfehlen sich damit in besonderer Weise in das Gebet und die Opfer der vielen Sühnenächte und Sühnestunden, die in der Herz-Jesu und Maria Sühnekirche durchgebetet werden.