- Gottes enge Pforte -

Glaubensbekenntnisse der katholischen Kirche

Alle Glaubensbekenntnisse sind dem Buch: "Der Pilgerstab des katholischen Christen", von Aegidius Müller, Pfarrer, 1898, entnommen.
 
 
Das apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde; und an Jesum Christum, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, sitzet zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den heiligen Geist, die heilige, katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlass der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen. -

 
Das Nicänische oder Nicänisch-Constantinopolitanische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an Einen Herrn Jesum Christum, den eingeborenen Sohn Gottes, der aus dem Vater geboren ist von Ewigkeit, Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott; gezeugt, nicht erschaffen. Einer Wesenheit mit dem Vater, durch den Alles erschaffen ist. Der für uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist und durch den heiligen Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist; der auch für uns gekreuzigt worden unter Pontius Pilatus, gelitten hat und begraben worden ist; am dritten Tage aber ist er nach der Schrift wieder auferstanden; er ist aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters und er wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten, und sein Reich wird ohne Ende sein. Ich glaube auch an den heiligen Geist, den Herrn und Lebendigmacher, der vom Vater und dem Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten geredet hat. Ich glaube an Eine heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne Eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Toten und ein zukünftiges ewiges Leben. Amen. -
 
Das Athanasische Glaubensbekenntnis

Wer immer selig werden will, muss vor Allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht vollständig und unversehrt bewahrt, geht ohne Zweifel ewig verloren. Der katholische Glaube ist aber dieser, dass wir Einen Gott in drei Personen, und drei Personen in einer Gottheit verehren, weder die Personen mit einander vermengend, noch ihre Wesenheit trennend. Denn eine andere Person ist die des Vaters, eine andere die des Sohnes, eine andere die des heiligen Geistes; aber der Vater, der Sohn und der heilige Geist haben Eine Gottheit, gleiche Herrlichkeit und eine gleich ewige Majestät. Wie der Vater, so ist auch der Sohn, so auch der heilige Geist. Unerschaffen ist der Vater, unerschaffen der Sohn, unerschaffen der heilige Geist. Unermesslich ist der Vater, unermesslich der Sohn, unermesslich der heilige Geist. Ewig der Vater, ewig der Sohn, ewig der heilige Geist; doch sind sie nicht drei Ewige, sondern nur Ein Ewiger, gleichwie nicht drei Unerschaffene, noch drei Unermessliche sind, sondern es ist nur Ein Unerschaffener und Ein Unermesslicher. Allmächtig ist der Vater, allmächtig der Sohn und allmächtig der heilige Geist; und doch sind nicht drei Allmächtige, es ist nur ein Allmächtiger. Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, und der heilige Geist ist Gott, und doch sind nicht Drei Götter, sondern nur Ein Gott. Ebenso ist der Vater Herr, der Sohn Herr und der heilige Geist Herr, und doch sind nicht drei Herren, sondern nur Ein Herr. Denn so wie die christliche Wahrheit uns verpflichtet, jede einzelne Person als Gott und Herrn zu bekennen, so verbitet uns die katholische Religion, drei Götter oder drei Herren anzunehmen. - Der Vater ist von keinem gemacht, noch erschaffen, noch gezeugt. Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht, nicht erschaffen, sondern gezeugt. Der heilige Geist ist von dem Vater und dem Sohne nicht gemacht, nicht erschaffen, nicht gezeugt, sondern er geht von beiden aus. Einer ist also der Vater, es sind nicht drei Väter; Einer ist der Sohn, es sind nicht drei Söhne; Einer ist der heilige Geist, es sind nicht drei heilige Geister. Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher, nichts später, nichts grösser, nichts kleiner; sondern alle drei Personen sind gleich ewig, gleich vollkommen; so zwar, dass wir durchweg, wie schon oben gesagt worden ist, die Einheit in der Dreiheit und die Dreiheit in der Einheit verehren müssen. Wer nun selig werden will, muss auf diese Weise an die Dreieinigkeit glauben.

Zur ewigen Seligkeit ist aber auch notwendig, dass er an die Menschwerdung Jesu Christi, unseres Herrn, treu glaube. Das aber ist der rechte Glaube, das wir für wahr halten und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus Gottessohn, Gott und Mensch ist; Gott, aus der Wesenheit des Vaters von Ewigkeit her gezeugt; und Mensch, aus der Wesenheit der Mutter in der Zeit geboren. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und einem menschlichen Leibe. Gleich ist er dem Vater der Gottheit nach, geringer als der Vater der Menschheit nach. Wiewohl er aber Gott und auch Mensch ist, so sind doch nicht zwei, sondern nur Ein Christus. Er ist einer nicht durch Auflösung der Gottheit in die Menschheit, sondern durch Annahme der Menschheit zur Gottheit, Einer nicht durch Vermischung der Wesenheit, sondern durch Einheit der Person. Denn gleichwie die vernünftige Seele und der Leib zusammen Ein Mensch ist, also ist Gott und Mensch ein Christus. Er hat gelitten für unser Heil, ist hinabgestiegen zu der Hölle, und am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten. Bei seiner Ankunft werden alle Menschen in ihren eigenen Leibern auferstehen und Rechenschaft über ihre Handlungen geben müssen. Die da Gutes getan haben, werden eingehen in das ewige Leben; die aber Böses getan, in das ewige Feuer. - Das ist die katholische Lehre, wer dieselbe nicht treu und fest glaubt, kann nicht selig werden.
 
Das Tridentinisch Glaubensbekenntnis
Ich N. N. glaube mit fester Überzeugung und bekenne Alles und Jedes, was ich dem Glaubensbekenntnisse, dessen sich die heilige römische Kirche bedient, enthalten ist, nämlich: Ich glaube an Einen Gott...
(Folgt das Nicänische Glaubensbekenntnis, wie oben -   Hierauf:)
Die apostolischen und kirchlichen Überlieferungen sammt den übrigen Gebräuchen und Satzungen der Kirche nehme ich an und verharre dabei festiglich.
Ebenso nehme ich an die heilige Schrift nach dem Sinne, den die heilige Mutter, die Kirche, welcher es zusteht, über den wahren Sinn und die wahre Auslegung der heiligen Schrift zu urteilen, angenommen hat und annimmt. Niemals will ich selbe anders, als nach dem einstimmigen Sinne der Väter annehmen und auslegen.
Ich bekenne auch, dass sieben wahre und eigentliche Sakramente des neuen Bundes sind, von Jesus Christus unserm Herrn eingesetzt und zum Heile des menschlichen Geschlechtes notwendig, obwohl nicht einem jeden Menschen a l l e notwendig sind; nämlich: die Taufe, die Firmung, das Sakrament des Altars, die Buße, die letzte Ölung, die Priesterweihe und die Ehe; - und dass dieselben Gnade erteilen, und von diesen die Taufe, die Firmung und die Priesterweihe ohne gottesräuberisches Vergehen nicht zweimal empfangen werden können.
Auch die Gebräuche, welche bei feierlicher Erteilung aller dieser Sakramente in der katholischen Kirche eingeführt und genehmigt sind, nehme ich an und billige sie.
Alles und Jedes, was im heiligen Tridentinischen Kirchenrate über die Erbsünde und die Rechtfertigung entschieden und erklärt worden ist, anerkenne ich und nehme ich an.
Ich bekenne auch, dass in der Messe Gott ein wahres, eigentliches und versöhnendes Opfer für die Lebendigen und die Verstorbenen dargebracht wird; und dass in dem heiligsten Sakramente des Altars wahrhaft, wirklich und wesentlich der Leib und das Blut unseres Herrn Jesu Christi mit seiner Seele und Gottheit zugegen ist, und dass die ganze Wesenheit des Brotes in den Leib, und die ganze Wesenheit des Weines in das Blut verwandelt wird, welche Verwandlung die katholische Kirche Transsubstantiation (d. h. Verwandlung einer Substanz in die andere) nennt.
Ich bekenne auch, dass unter beiderlei Gestalt Christus ganz und ungeteilt und ein wahres Sakrament empfangen wird.
Ich glaube standhaft, dass es einen Reinigungsort gibt, und dass die Seelen in demselben durch die Fürbitte der Gläubigen Hilfe erhalten.
Auf gleicher Weise glaube ich, dass die Heiligen, welche mit Christus regieren, zu verehren und anzurufen sind, und dass sie bei Gott ihr Gebet für uns darbringen, und dass ihre Reliquien in Ehren zu halten seien.
Ich behaupte ganzfest, dass die Bilder Christi und der allzeit jungfräulichen Gottesgebärerin wie auch andere Heiligen beizubehalten sind und dass wir ihnen schuldiger Ehre und Verehrung erweisen sollen.
Auch bestätige ich, dass die Gewalt der Ablässe von Christus in der Kirche hinterlassen worden ist und dass deren Gebrauch dem christlichen Volke sehr heilsam sei.
Die heilige katholische und apostolische römische Kirche erkenne ich als Vorbild und Lehrmeisterin aller Kirchen, und dem römischen Papste als dem Nachfolger des heiligen Apostelfürsten Petrus und dem Statthalter Jesu Christi verspreche und gelobe ich wahren Gehorsam.
Auch alles Übrige, was von den heiligen Kirchensatzungen und allgemeinen Kirchenversammlungen, und besonders von dem Tridentinischen Kirchenrat überliefert, entschieden und erklärt worden ist, nehme ich unbezweifelt an und bekenne es; und Alles, was entgegen ist, und jede von der Kirche verdammte, verworfene und verfluchte Irrlehre verdamme auch ich und verwerfe und verfluche sie. -
Diesen wahren katholischen Glauben, ausserhalb dessen Niemand selig werden kann, welchen sie gegenwärtig freiwillig bekenne und in Wahrheit habe, will ich ganz und unverletzt bis zum letzten Hauche meines Lebens mit Gottes Hilfe aufs Standhafteste behalten und bekennen und werde, so viel an mir liegt, mich bemühen, dass er auch von meinen Untergebenen oder denjenigen, deren Sorge mir in meinem Amte obliegen wird, gehalten, gelehrt und verkündiget werde.
(Jetzt legt derjenige, der das Glaubensbekenntnis ablegt, die zwei vorderen Finger der rechten Hand auf ein geöffnetes Evangelienbuch und spricht:) Dieses verheisse, gelobe und schwöre ich N. N., so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien Gottes!
 
Das Dekret des Vatikanischen Concils (1870)
Indem Wir an der von Anbeginn des christlichen Glaubens überkommenen Überlieferung treu festhalten, lehren Wir mit Zustimmung des heil. Concils zur Ehre Gottes unseres Heilandes, zur Verherrlichung der katholischen Religion und zum Heile der christlichen Völker und erklären es für eine von Gott geoffenbarte Glaubenslehre, dass der Römische Papst, wenn er ex cathedra spricht, d. h. wenn er von Amtswegen als Hirt und Lehrer aller Christen kraft seiner höchsten Apostolischen Autorität eine Glaubens- oder Sittenlehre als verbindlich für die ganze Kirche erklärt, vermöge es ihm in der Person des heil. Petrus verheissenen göttlichen Beistandes jene Unfehlbarkeit besitzt, welche der göttliche Heiland seiner Kirche zur Definition der Glaubens- und Sittenlehre verliehen hat; und dass daher solche Entscheidungen des römischen Papstes durch sich selbst und nicht erst durch die Zustimmung der Kirche unabänderlich sind. Wenn aber Jemand, was Gott verhüten wolle, es wagen sollte, dieser unserer Entscheidung zu widersprechen, der sei im Banne.

 


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