- Gottes enge Pforte -

   
   
   
   1. Ein junger Bauer drischt sein Korn zum täglich Brot.
   Sein Schlag erklingt wie Ruf aus tiefer Not:
   Ach! - Ach! - Ach! - Ach!
   
   2. Doch übers Jahr hat er ein junges Weib gefreit
   und hoffnungsvoller schallt es jetzt im Takt zu zweit:
   Ach Gott! - Ach Gott! - Ach Gott!
   
   3. Die Zeit verinnt, das erste Kind wächst schon heran,
   im Dreiklang schließt es eifrig sich den Eltern an:
   Ach Gott hilf! - Ach Gott hilf! - Ach Gott hilf!
   
   4. Im Viertakt harmonieren bald schon alt und jung,
   das gibt der Arbeit erst die Freud und Schwung:
   Ach Gott hilf doch! - Ach Gott hilf doch!
   
   5. So steht ein halbes Dutzend junger Helfer bald schon auf dem Plan
   sind ihrer frischen Kraft bewußt und freuen sich daran:
   Du magst helfen oder nicht, wir brauchen dich nicht!
   Du magst helfen oder nicht, wir brauchen dich nicht!
   
   6. Doch bald schon fliegen von dem Nest die Vögel aus,
   ein Paar grad bleibt den Alten noch im stillen Haus:
   Ach Gott hilf doch! - Ach Gott hilf doch!
   
   7. Der Krieg, der Menschenmörder, holt noch einen fort,
   der jüngste bleibt nur noch als Trost den Eltern dort:
   Ach Gott hilf! - Ach Gott hilf! - Ach Gott hilf!
   
   8. Die Mutter, altersschwach, legt sich zur letzten Ruh,
   von beiden Männern stöhnt die Klage immerzu!
   Ach Gott! - Ach Gott! - Ach Gott!
   
   9. Der Vater folgt in kurzer Zeit der Mutter nach,
   der letzte Sohn läßt hör´ die Totenklag:
   Ach! - Ach! - Ach! - Ach!

   

   10. Sagt, liebe Leut,
   bei welcher Nummer steh´n wir heut?


(ein altes Gedicht - Verfasser unbekannt)

    

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