- Gottes enge Pforte -

   Prophezeiungen von P. Paissios
   
   
   Orthodoxer Mönch (1924-1994)
   VON JEAN CLAUDE ANTAKLI
   

   Der geistliche Vater von Mariette, P. Jules Baghdassarian, hat im November 2012 in Aleppo (Syrien) diese Welt verlassen. Vor seinem Tod hat er Jean Claude Antakli nachdrücklich gebeten, dass er die Prophezeiungen eines Eremiten vom Berg Athos übersetze und durch "Maria heute" bekannt mache. Der Name des Eremiten ist Vater Paissios (1924-1994).

   

   Pater Jules starb im November 2012 nicht im Kugelfeuer. Ein heftiger Schlaganfall streckte ihn am Abend eines sehr anstrengenden Tages nieder. Als wir am Montag zuvor telefoniert hatten, war ich von seiner klanglosen und müden Stimme überrascht; er bat mich um eine besondere materielle Hilfe: "Eine junge Mutter von fünf Kindern muss dringend operiert werden. Sie ist mittellos und wegen des Krieges, der Syrien hart mitnimmt, kann niemand aus ihrer Umgebung für die Krankenhauskosten aufkommen. Ob ich einspringen könne?"

     Am nächsten Abend rief ich ihn an: "Du kannst diese Frau ins Krankenhaus bringen, alles ist vorbereitet!" Da fand ich meinen Freund wieder, seine gütige Stimme mit ihrem freudigen Klang, trotz der Katastrophe, die diese vom Krieg verwüstete Stadt durchlebt.

     Der unablässige Strom von Flüchtlingen, Frauen, Kindern, Greisen machte es notwendig, dass Gebäude wie Schulen, Kirchen, Polikliniken alle in Anspruch genommen wurden. Schon seit vielen Monaten hatte man in allen Pfarreien Volkssuppen organisiert.

     Als wir uns voneinander verabschiedeten, fragte ich ihn, unserer Gewohnheit entsprechend: "Brauchst du noch etwas?" Er erinnerte mich daraufhin daran, dass er mir im Juli 2012, als meine Frau und ich Aleppo verließen, ein Zeugnis von Vater Paissios, der als einer der größten Asketen des 20. Jahrhundert auf dem heiligen Berg Athos gilt, übergeben hatte. Dieser Mönch ist in den 20 orthodoxen Klöstern, die dort seit dem 10. Jahrhundert errichtet wurden, berühmt.

     Das griechische Original seiner Prophezeiungen war auf russisch und arabisch übersetzt worden. P. Jules hatte nachdrücklich gebeten, dass ich es auf französisch übersetze und dass Maria heute es bitte veröffentlichen möge.

     Mein Versprechen waren meine letzten Worte zu ihm und heute löse ich dieses Versprechen ein.

     Möge mein Freund, der bei Mariette den Platz von P. Mani als Seelenführer eingenommen hat, mir helfen, dem Geist dieses Dokumentes, das er selber für prophetisch hielt, treu zu sein. 

   

   

   Der heilige Berg

   Die monastische Republik vom Berg Athos liegt auf einer gebirgigen mazedonischen Halbinsel in Griechenland; sie hat einen autonomen Status. Diese Autonomie wurde durch den Vertrag von Lausanne 1923 als internationales Recht bestätigt und ist Teil des Welterbes der UNESCO.

     Das Territorium wurde den Mönchen, die dort eremitisches und zönobitisches Leben miteinander verbanden, von Kaiser Konstantin VI: geschenkt.

     Dort prophezeite der demütige Vater Paissios (1924-1994) und versuchte bei all denen die spirituelle Ausgewogenheit zu erhalten, die ihn zu den Ereignissen dieser Welt befragten, die sich in Hinblick auf ihr Heil zunehmend feindlich zeigte.

     Vater Paissios hat unsinnige Kriege angekündigt, sowie die Sackgasse, in der sich das Schengen-Europa befindet; die Vereinigten Staaten, die geradezu besessen von einem Sicherheitsdenken sind; den russischen Staatenbund, das Hineinschlittern unserer Welt in die Skandale...

    Er rief laut und kraftvoll:

   "Es gibt heuzutage einen Krieg, einen heiligen Krieg. Wenn die Metropoliten schweigen, wer wird dann reden?" Und er fügte hinzu: "Was mich verwirrt, ist die Ruhe, die angesichts dessen, was sich zusammenbraut, herrscht. Bis jetzt verstehen wir noch nicht deutlich, was sich abzeichnet und bis zu meinem Tod werde ich den Ausgang dieser komplexen Situation nicht wissen!"

    Eines ist gewiss: Das Schicksal der Welt ruht auf einer Handvoll Menschen und Gott hört nicht auf, sie anzurufen.

    Das Gebet der Herzen, die in Not sind, kann die Hand Gottes bezwingen.

    Die Ereignisse, die wir durchleben werden, die Verschwörungen, die Bomben, die Asche, die Erdbeben, werden unseren Horizont verdunkeln und vielleicht brauchen wir ein heftiges Unwetter, um alle diese Kalamitäten hinweg zu fegen.

    Die Situation kann furchterregend erscheinen, denn es wird versucht, einen babylonischen Turm zwischen uns zu errichten.

    Dennoch sage ich euch: Habt keine Angst, denn Gott wohnt auch weterhin im Herzen einiger Christen, einem Volk des Gebetes, das widersteht.

    Ich bin heiter und vertrauend, denn unser wohlwollender Gott wird alles wieder an seinen Platz stellen.

    Die Menschheit ist durch Stürme gegangen, ohne vernichtet zu werden. Müssen wir uns vor jenem Unwetter fürchten, das sich abzeichnet? Ja, aber wir gehen nicht unter.

    Im Herzen eines jeden Menschen ist eine geheime Kraft verborgen, die sich dann zeigt, wenn sie gebraucht wird. Und Gott allein ist der Richter über jeden Menschen, entsprechend seiner Verdienste.

    Heutzutage versucht man, die Grundlagen des Glaubens zu zerstören, indem verborgen und heimtückisch Stein für Stein all das abgebrochen wird, was den "Zement" unseres Glaubens ausmacht. Und wir alle sind verantwortlich für diese Zerstörung, nicht nur jene, die den Glauben unbedingt zerstören wollen.

    Wir sehen und wir erleben diese Schwächung und welche Anstrengungen unternehmen wir, um den Glauben wieder zu stärken?

    Die Kirche ist verwundbar geworden, besonders in der Person der Priester.

    Heutzutage setzen sich viele ein, um alles zu pervertieren - die Familie, die Jugend und die Kirche. Es ist schwierig, einem Staat oder einer Nation Vorwürfe zu machen, deren Gesetze die Gesetze Gottes verschmähen.

    Ich habe Priester sagen gehört: "Mischen wir uns da nicht ein, es ist nicht unsere Sache". Wenn sie durch das Gebet vollkommenen Gleichmut erreicht hätten, hätte ich ihnen die Füße geküsst.

    Aber das kann ich nicht tun, denn sie leben lieber in der Gleichgültigkeit und im Komfort.

    Die Gleichgültigkeit ist für die Laien inakzeptabel und das gilt noch viel mehr für den Klerus: "Verflucht, wer den Auftrag des Herrn lässig betreibt" (Jer 48,10).

    Heutzutage findet ein heiliger Krieg statt und meine Aufgabe ist es, an der vordesten Front zu stehen, gegenüber den Marxisten, den Freimaurern, den Satanisten und den Sekten!

    Was ich von dem sehe, was auf uns wartet, verletzt mich so sehr, dass ich die Bitterkeit des menschlichen Schmerzes in meinem Mund schmecke.

    Durch den Geist wird die Prüfung überwunden und das Unwetter wird alles, was am Ufer nutzlos ist, hinweg reißen. Manche empfangen dann ihren Lohn, während andere ihre Schulden begleichen müssen.

   
   
   Vom Schweigen der Kirche

   Wir sind im Reich der Lauheit! Es gibt nur wenige mutige Menschen, denn wir sind verdorben. Wie erträgt uns Gott weiterhin? Die heutige Generation ist die Generation der Gleichgültigkeit. Da es keine Krieger mehr gibt, begnügt sich die Mehrheit damit, Paraden aufzuführen. Ruchlosigkeit und Gotteslästerung sind im Fernsehen erlaubt. Die Kirche ist still und Tadelt die Gotteslästerer nicht. Auf was wartet sie, bis sie es (endlich) tut?

    Es muss getan werden, ohne darauf zu warten, bis ein anderer die Schlange aus dem Nest wirft, damit wir in Frieden leben können.

    Wegen ihrer Gleichgültigkeit sind sie still geworden! Noch schlimmer ist, dass sogar jene, die noch einen Rest an Glauben haben, sich innerlich fragen: "Kann ich wirklich etwas tun, um die Situation zu ändern?".

    Bezeugen wir kühn unseren Glauben, denn wenn wir weiterhin still bleiben, müssen wir am Ende Antwort geben. Es ist Aufgabe eines jeden, sich zu erheben und in diesen schwierigen Tagen das zu tun, was in seiner Macht steht und Gott das tun zu lassen, was in seiner Macht steht. Auf diese Weise werden wir ein ruhiges Gewissen haben.

    Wenn wir nicht in den Widerstand gehen, werden sich unsere Vorfahren, die so viel für ihr Vaterland gewirkt haben, aus ihren Gräbern erheben!

    Was tun wir für sie - wir Christen, die unseren Glauben nicht bezeugen, dem Bösen nicht wiederstehen und dem Wirken derer, die uns zerstören wollen, keinen Einhalt gebieten?

    Wenn die Kirche in ihrem Schweigen verharrt, um eine Konfrontation mit unseren Regierenden zu vermeiden, wenn die Metropoliten schweigen und wenn die Mönche still sind, wer wird dann das Wort ergreifen?

    Die Lauheit des Klerus verstärkt die Trägheit. Die Priester schlagen lieber keinen Alarm, damit sie nicht herum gestoßen werden. Es soll weder über Krieg, noch über die Apokalypse, noch über den Tod gesprochen werden, auf den man sich vorbereiten soll.

    Einige schützen mit freundlicher Scheinheiligkeit die Häretiker und deren Wahnvorstellungen, um damit ihre Toleranz zu zeigen. Die Leute sind schlaff, ohne "Sauerteig"!

    Wenn man lieber seinen Komfort hat, verschmäht man die Heiligkeit. Geistlich sanft zu sein ist eine Sache, eine andere aber ist es, nachlässig zu sein.

    Manche geben vor, das Christsein bedeutet, fröhlich und ruhig zu sein. Aber sind das Christen ... oder sind sie einfach nur fröhlich, ruhig und gleichgültig?

    Ihre Freude ist eine oberflächliche Freude. Wer weltlich lebt, kann kein geistlicher Mensch sein, denn der geistliche Mensch wächst im Schmerz.

    Mit anderen Worten: Er leidet an allem, was um ihn herum geschieht; erteilt den Schmerz der Menschen und Gott umhüllt ihn aufgrund dieses Leids, das er teilt, mit Seinem Mitgefühl.

    Das Ziel ist für uns heutzutage, als Orthodoxe zu leben und nicht orthodox zu sprechen oder zu schreiben.

    Der Prediger, der kein tiefes Leben führt, wird kein einziges Herz berühren und die Menschen nicht verändern. Jeder weiß, dass es leicht ist, als Orthodoxer zu denken, aber als Orthodoxer zu leben erfordert große Anstrengungen.

    Gott toleriert, was geschieht. Aber wenn es um euren Nächsten geht, der in seinem Ruf zur Heiligkeit verletzt ist, dann ist nur noch euer Zorn legitim.

    Es ist ungebührlich, in Zorn zu geraten, wenn man angegriffen wird. Aber es ist geradezu eine Pflicht, zornig zu werden, wenn es um die Verteidigung wichtiger geistlicher Fragen geht, wenn es um unseren heiligen Glauben geht. Wer den Gotteslästerern contra gibt, der verteidigt seinen Nächsten und denkt mit Liebe an ihn.

    Das Böse ist in uns und wenn wir keine Liebe haben, können wir nicht spüren, dass jeder unser Bruder ist, denn dann sehen wir nur seine Schattenseiten. Mt 18,7: "Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet". Das bedeutet, dass wir die sittlichen Schwächen unserer Brüder nicht vor Augen stellen sollen, denn dann geben wir auf eine gewisse Weise den Feinden der Kirche die Waffen. Und dadurch wird auch der Glaube der Schachen untergraben.

    Wenn ihr der Kirche helfen wollt, dann versucht vielmehr, euch selbst zu korrigieren als die anderen. Wenn ihr euch selber korrigiert, korrigiert ihr damit einen Teil des Seins und wenn dies jeder tun würde, wäre die Kirche vollkommen. Heute befassen sich die Menschen mit allem und jedem, denn es ist sehr leicht, bei den anderen den Moralapostel zu spielen, während es Mühe kostet, sich selbst zu bessern.

    Die Wahrheit, die ohne Urteilskraft oder Einsicht verkündet wird, kann kriminell sein. Und wer sich als Besitzer der Wahrheit aufführt, begeht eine Untat gegen sich selbst und gegen die anderen, weil seiner Aufrichtigkeit die Empathie fehlt.

    Ein Christ ist nicht fanatisch, denn er trägt in seinem Herzen die Liebe.

    Frömmigkeit und Leidenschaft für das Gute sind lobenswert, aber die Unterscheidung der Geister und das persönliche (geistliche) Wachstum schützen vor Fanatismus, diesem Gefährten der falschen Frömmigkeit.

    Wachsam und zurückhaltend zu sein, ist unerlässlich. Wir müssen alles aus Liebe zu Gott tun.

    Wenn wir die Anerkennung der anderen suchen, wollen wir uns hüten, daraus irgendeinen persönlichen Vorteil zu ziehen.

    Unsere Epoche lebt in der Sensation und im Lärm. Das geistliche Leben ist jedoch nicht lärmend. Wir müssen durch Gott erleuchtet werden, um der Finsternis und der Verwirrung zu entkommen.

    Es gab eine Zeit, wo der Heilige Geist uns den Weg erleuchtete, aber heute sieht er keinen Grund mehr, warum er sich uns zuwenden sollte.

    Schwierige Jahre warten auf uns und der Turm von Babel aus dem Alten Testament erscheint uns im Vergleich zu dem, was uns erwartet, harmlos zu sein. Das Siegel des Antichrist wird Realität. Es ist durchaus möglich, dass ihr viel von dem durchleben werdet, was im Buch der Geheimen Offenbarung beschrieben ist.

    Die Situation ist furchtbar und wir befinden uns im Glaubensabfall. Lest 2 Thess 2,3f: "Lasst euch durch niemand und auf keine Weise täuschen! Denn zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt".

    An diesem Punkt sind wir angelangt; die Welt hat sich in ein Irrenhaus verwandelt.

    Es herrscht viel Verwirrung; die Regierungen agieren mit Gewissenlosigkeit und wir stehen vor unvorhersehbaren Ereignissen, die in sehr schneller Aufeinanderfolge entreten werden, die Freimaurerei, die Märkte, die Organisation des internationalen Handels, die Weltherrschaft und die Erschaffung einer vorfabrizierten universellen Religion. All das entspringt und hat Anteil an einem diabolischen Plan.

    Die Christen in der Welt sind und verfolgt wie es für das Ende der Zeit vorhergesagt ist. Die Heilige Schrift sagt uns, dass sogar die Auserwählten getäuscht und verführt werden.

    Die Vorsehung hat mir gesagt, dass der Antichrist die Welt knechten will und dabei etwas einsetzt, was in der Geheimen Offenbarung beschrieben ist: "Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es (das Tier) auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens ... Es ist die Zahl eines Menschennamens, seine Zahl ist 666"  (Offenb 13, 16-18).

    Dies steht in Beziehung zu dem, was im Buch der Könige oder im 2. Buch der Chronik zur Ehre Salomos geschrieben steht, der alle Könige der Erde an Reichtum übertraf und der von den Völkern, die er durch Krieg erobert hatte, jährliche Steuern in Höhe von 666 Talenten Gold erhielt.

    Mit anderen Worten: 666 ist die Zahl des Mammons geworden; der aramäische Begriff bezeichnet den Reichtum, der das Geld personifiziert und die Welt knechtet.

    Die Orthodoxen widersetzen sich dem; wir wollen weder eine Diktatur, noch den Antichrist. Es werden schwere Augenblicke kommen, wo jene, die das "Kennzeichen" nicht akzeptieren, ausgeschlossen werden.

    Akzeptiert es und ihr werdet kein Problem haben!", werden sie euch sagen.

    Werden manche das "Kennzeichen" akzeptieren, ohne es zu wissen? Nein, wenn es jemand nicht weiß, liegt das daran, dass er kein Interesse hat, es zu wissen und also läuft er Gefahr, die göttliche Gnade zu verlieren.

    Wenn ein Priester ein Kind in das Taufwasser eintaucht, empfängt das Kind den Heiligen Geist ohne es zu wissen, aber trotzdem zieht die göttliche Gnade in das Kind ein und bleibt in ihm.

    Manche fragen sich, welche Macht Gott in uns hat und was sie selber zu tun haben. Sogenannte moderne Priester behandeln ihre Schäfchen wie Kinder, um nicht durch deren Fragen belästigt zu werden. Sie sagen: "Was heutzutage geschieht, ist nicht von Bedeutung, seid ohne Furcht, entscheidend ist, dass ihr den Glauben in euren Herzen habt".

    Sie tadeln euch: "Die Fragen über die Geheime Offenbarung und über das, was wir heutzutage durchleben, säen nur Unruhe in unseren Geist".

    Sie müssen euch eigentlich anregen, geistlicher zu leben und Christus, der alle Angst wegnimmt, näher zu kommen. Sie müssen euch auf die kommende Prüfung vorbereiten. Die Wahrheit zu kennen, bringt einen zum Nachdenken und führt die Menschen aus ihrer Trägheit heraus. Wenn man anfängt zu beten und wach zu sein, bedeutet das, nicht in die Fallen zu geraten, die man euch stellt.

    Nun, was sehen wir heutzutage? Diejenigen, die die Heilige Schrift auslegen, arrangieren die Prophezeiungen nach ihrem Geschmack. Es wäre vorzuziehen, dass sie ihrer Besorgnis Ausdruck verleihen, um den Christen zu helfen, sich um ihr Heil zu kümmern. 

   

   Seid bereit

   Die Welt hat die Herrschaft über die Ereignisse verloren. Der Sinn des Opfers, der Würde und der Freude, die ein Opfer hervorruft, ist in Vergessenheit geraten. So kommt es, dass man nur noch an sich selbst denkt. Das Lebensglück hat hier seinen Ursprung.

    Wenn man das Leid des anderen, der anderen teilt, dann vergisst man sich selber um des anderen willen; man empfängt die göttliche Gnade und es geschehen Wunder.

    Man ist wie in einem kochenden Wasserkessel, es braucht Kühnheit und Mut. Man muss wachsam sein und sich nicht überraschen lassen, um in der Lage zu sein, in den Prüfungen, die uns erwarten, zu widerstehen.

    In diesen schwierigen Zeiten darf man sich nicht damit begnügen, nur einfach bereit zu sein, sondern man muss mindestens dreifach bereit sein.

    Richtet euch nicht komfortabel in eurem ruhigen Leben ein: "Haltet euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet" (Mt 24,44).

   
   
   
   Vom Schreckgespenst des Todes

   Ich sehe etwas, das sich in der Angst vorbereitet und das beständig aufgeschoben wird ... Wer verzögert, was eintreffen soll? Wer gewährt uns diesen Aufschub? Ist es Gott, um uns vorzubereiten?

    So lange wir wissen, was uns erwartet, müssen wir die echte brüderliche Liebe aufrecht halten, die Quelle der wahren Kraft ...

    Die Prüfung des Todes bewirkt nur eine Verstärkung der Barmherzigkeit Gottes, insbesondere für jene, die sich heroisch opfern, um die anderen zu verteidigen, denn Christus nachzuahmen bedeutet die Bereitschaft, sein Leben für jene hinzugeben, die man liebt. Das ist der Preis, um Zutritt zum ewigen Leben zu erhalten.

    All diese Intrigen werden zur Einheit der Christen führen, nicht zu jener Einheit, die manche erhoffen, sondern gemäß der wahren Prophezeiung: "Eine einzige Herde und ein einziger Hirte".

    Angesichts solcher Ereignisse sollen wir nicht der Furcht nachgeben, denn Gott, der uns kennt, will, dass wir ruhig und gelassen sind, damit wir unseren Verstand einsetzen und weiterhin beten, was auch kommen mag."

   

   

   Vater Paissios, dieser Asket des 20. Jahrhunderts vom Berg Athos, starb 1994 und anhand der Übersetzung seiner Prophezeiungen, die so gewissenhaft wie möglich gemacht wurde, verstehe ich besser, warum P. Jules so nachdrücklich wollte, dass sie in Maria heute veröffentlich werden.

    Das Fortdauern der Prophetie, die durch den ganzen Geschichtsverlauf von Ideen und religiösen Überzeugungen bis hinein in unsere Tage festgestellt wird, ist eine Antwort auf eine punktuelle Offenbarung, die den Weg für neue existentielle Perspektiven eröffnet.

    Der Prophet ist mehr als ein Wahrsager, wie wir im biblischen Prophetentum gesehen haben; er ist vor allem "derjenige, der im Namen Gottes spricht, sodann derjenige, der verkündet, aber auch derjenige, der von Gott gerufen ist".

    Er ist derjenige, der in aller Klarheit die Gegenwart, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen und die ideale Entscheidung im Sinne Gottes sieht. Er ist vor allem ein geistlicher Führer. 

     Von Jean Claude Antakli

   

   Ein Vergelt´s Gott an den Parvis Verlag für die Genehmigung dieses Artikels aus "Maria heute Nr. 505 Seite 8.

   

   http://www.parvis.ch/de/maria-heute

   

    

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