Die Offenbarung des bösen Geistes

Auszug aus: "Um den Himmel nicht zu verlieren", von Pasquali S.S.P. Imprimatur: Pescara 7-1-1963 Mons. Giulio Tobia, Vic. Generale; ins Deutsche übersetzt von A.B.Kraus; Verlag: Siegfried Hacker
Vorwort von Siegfried Hacker
"UND WÄRE NUR 1% WAHRSCHEINLICHKEIT DABEI", dass ein Himmel und eine Hölle existiert, so wäre eine hochnäsige Missachtung dieser Tatsache ein zu grosses Risiko. Einer - Satan - hat das grösste Interesse daran, dass wir dieses Risiko eingehen. Er freut sich über die spöttischen Mienen und das mitleidige Lächeln, welches Gläubigen zugedacht wird, am meisten. -
Wer glaubt denn heute schon noch an die Hölle, dieses mittelalterliche Schreckgespenst, von den Pfaffen, zur Unterdrückung der menschlichen Freiheit, erfunden?
Der Übersetzer mehrerer Pasqualibücher und eines Teiles auch dieses Bändchens. A.B.Kraus, schrieb bei Ablieferung des ersten Manuskriptes an den Verlag:
"Bei Pasqualis Büchern ist es immer so: am Schluss stürmt so viel auf einen ein, dass man allmählich glaubt, der Satan selber habe ein höchstpersönliches Interesse, die Fertigstellung der Übersetzung zu verhindern. - - Allmählich glaube ich wirklich daran."
Tatsächlich wurde A.B.Kraus bei jedem neuen in Angriff genommenen Titel krank. Bei der Übersetzung der endgültigen Fassung dieses Buches so schwer, dass er diese nicht mehr vollenden konnte, er musste schon nach einem kleinen Teil aufgeben. Heute noch, bei Erscheinen der zweiten Auflage, ist er arbeitsunfähig und pflegebedürftig.
Annette di Rocca sprang freundlicherweise ein und vollendete die Arbeit - und erkrankte eigenartigerweise ebenfalls. Sie konnte das Manuskript nur als Stenoaufzeichnung erstellen aber nicht satzfertig tippen. Auch sie ist an schwerer Arthrosis deformans erkrankt, nahezu bewegungsunfähig und kann keine Schreibarbeiten mehr erledigen. Sie ist ebenfalls dauerpflegebedürftig.
Ernst Hacker, unser einziger Sohn, übertrug die Texte in Klarschrift. Er verunglückte mit 17 Jahren, drei Wochen nach Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches, tödlich bei einem Verkehrsunfall. Wir bitten unsere Leser um ihr Gebet für ihn.
Sieben Jahre wurde so an der Herausgabe, bis zur Satzreife der ersten Auflage, gearbeitet. Sieben Jahre Zeit waren verbraucht. Sieben Jahre früher könnte dieses Buch schon erstmalig erschienen sein!
Alles Zufall? Oder gezielte Schwierigkeiten?
Lesen Sie dieses Buch und Sie werden verstehen, welch grosse Glaubenshilfe diese Berichte über Himmel und Hölle sind. Sicherlich können Sie auch manchen Zweifler wieder im Glauben festigen und Ungläubige aufrütteln.
S.H.
Ist er nur eine komische Figur?
"Unsere Politik ist so, dass wir uns am besten verbergen können. Freilich ist es nicht immer so gewesen." So schreibt der Teufelslehrer Berlicche an den Teufelsjünger Malacoda, nach der Auslegung des C.S.Lewis (Le lettere di Berlicche, p. 50, Milano).
Baudelaire schreibt: "Die raffinierteste Kriegslist des Teufels besteht darin, uns davon zu überzeugen, dass es ihn gar nicht gibt." Wieviele Christen gibt es, die wirklich an ihn glauben? Die Dämonen seien nur komische Figuren oder der Reklame für den Himmel dienlich, Fabelwesen in scharlachroten Gewändern. Andere setzen diesen Glauben mit den Mächten des Bösen, der Sünde und der gefallenen Natur gleich.
Dem Geist des Bösen ist es nicht gelungen und wird ihm nie gelingen, seine Existenz ganz und gar zu verleugnen. Voll des Hasses und des Neides gegenüber den Menschen, "durch die Welt schweifend um die Seelen in das Verderben zu reißen", sind seine Gegenwart und sein Tun zu "eindrucksvollen Kundgebungen" geworden, so dass man nur von klaren und beweiskräftigen Proben der Existenz der Hölle sprechen kann.
Der heilige Paulus schreibt: "Wir haben nicht zu kämpfen gegen Menschen aus Fleisch und Blut, die folglich schwach sind, sondern gegen äusserst mächtige Geister, nämlich gegen die Fürsten und Machthaber der Hölle; gegen die Teufel, die Beherrscher dieser Welt, die eingetaucht sind in die Schatten der Sünde und des Irrtums, wir haben zu kämpfen gegen die Geister in den Lüften." (Cfr Ef 6, 20 Par del P. Picquigny, Ed Ancora Milano)
Das Zugegensein und die Handlungsweise des Satans
Der heilige Bernhard schreibt: "Der Satan hat keinen anderen Wunsch, keine andere Tätigkeit, keine andere Verpflichtung, als unsere Seelen in das Verderben zu reißen. Er erzeugt das Böse, redet mit schlauen Worten, ünerzeugt durch Betrug, verstrickt mit Gewandtheit, weckt sündhafte Regungen, entflammt böse Gedanken, treibt zu Kriegen an, nährt den Hass, erregt die Gaumenlust und sündhaftes Begehren, reizt zu fleischlichen Wünschen auf, bereitet Gelegenheiten zur Sünde vor, und hört nicht auf, die Herzen der Menschen mit tausend Verderben bringenden Vorspiegelungen zu Fall zu bringen."
Satan, der den Menschen hasst und dessen ewige Verdammnis im Auge hat, sucht den Tod im weitesten Umkreis zu säen, und vor allem die Orgie des Todes, die Hinmordung der Völker zu betreiben. "Menschenmörder von Anfang an" (Gv, 8. 44), heute ist er es in unheimlich steigendem Maße: Wenn man an die schrecklichen Weltkriege denkt, mit Millionen und aber Millionen von Toten, wie auch an die Vorbereitung dessen, was man den 3. Weltkrieg nennen möchte, dann kann man nicht umhin an eine Schrecken erregende Einmischung Satans zu denken.
Um seine abwegige Absicht zu erreichen, bedient sich der Teufel gewöhnlich der Versuchung oder einer Anregung zur Sünde. Keiner ist von den Versuchungen in mannigfacher Form und in verschiedenen Graden ausgenommen, nicht einmal die grossen Heiligen. Bisweilen gibt er sich nicht mit einer bloßen Versuchung zufrieden.
Unter grösster Kraftaufwendung erreicht er schließlich die körperliche Besessenheit. Sie zeigt sich darin, dass der Teufel den Menschen von aussenher quält und zwar auf solch heftige Art, die so spürbar und gewiss ist, dass kein Zweifel an seiner Gegenwart und Handlungsweise besteht. Die Seele bleibt sich ihrer eigenen vitalen und motorischen Wirkung auf die körperlichen Organe bewusst, erfährt aber gleichzeitig von aussen her einen kräftigen Antrieb, der jene zu überwältigen sucht.
Die Besessenheit kann innerer und äusserer Art sein und sucht vor allem die Einbildungskraft zu beherrschen. Diese äussere Art von Besessenheit ist offenkundiger und eindrucksvoller, sie bemächtigt sich der äusseren und inneren Sinne mittels seltsamer Erscheinungen: Die Sehfähigkeit durch Visionen des Teufels unter furchterregenden und abstoßenden, oder auch verführerischen, betrügerischen Formen; wobei es um geweihte Personen gehen kann: das Gehör, indem es Geräusche vernimmt, die erschreckend und seltsam klingen, dazu Schläge, Töne, Gesang, Worte, Flüche, bestialische Scheußlichkeiten, Wunden, Verbrennungen, Umarmungen.
Hier folgen einige Berichte über Besessene, die vielen glaubwürdigen Berichten und religiösen Biographien entnommen wurden.
"Sie werden den Teufel sehen"
In den Selig- und Heiligsprechungen der ehrwürdigen Alice La Clerc (+ 1622) Gründerin des "Instituts unserer lieben Frau", wird berichtet, dass ihr die Teufel unter körperhaften Gestalten hässlicher und verunstalteter Männer erschienen oder als Feuerkugeln um ihr Brandwunden beizubringen, als wilde Tiere mit mächtigen Pfoten und grossen Augen, die sich auf sie stürzten. Die bösen Geister zeigten ihre Wut, indem sie ihr Fuss- und Handfesseln anlegten und sie heftig schüttelten.
Als sich Mutter Alice bei einer Gelegenheit mit einer frommen Schwester über die Herzensreinheit unterhielt, schloss sie ihr Gespräch mit den Worten: Gebenedeit seien, die reinen Herzens sind und sie werden Gott schauen. Da vernahmen beide eine wütende Stimme, die deutlich sagte: Gebenedeit sind jene, die sich im Zustand der schweren Sünde befinden, denn sie werden den Teufel sehen. (n. 1685, De eroica fortitudine (über die heroische Kraft). Manchmal erschien ihr der Teufel in Gestalt eines schwarzen Mannes, der verschwand, als ihm die ehrwürdige Schwester die Hand hinhielt und das Kreuzzeichen machte. Die bloße Erinnerung an gewisse Angriffe des Teufels erfüllten sie mit unaussprechlichem Entsetzen. Während ihrer beiden letzten Lebensjahre waren die Erscheinungen des Teufels so zahlreich und nahmen derart entsetzliche Formen an, dass sich die Schwester in ausserordentlicher Angst befand. Ihr Zimmer war wie von Teufeln belagert, die gegen die Wand schlugen und die Türen aufrissen. Diese Erscheinungen lösten bei den Schwestern und Studentinnen ein solches Entsetzen aus, dass die Präfektin bat, Mutter Alice möge doch Gebete anordnen, da niemand im Haus bleiben wollte. (cfr. De eroica fortitudine n. 1659)
Du raubst mir viele Seelen
Oftmals erschien der Teufel der seligen Giovanna Delanone (+ 1736) unter fürchterlichen Gestalten und versuchte sie durch Drohungen einzuschüchtern. Da er stets in die Flucht geschlagen wurde, machte er sich unter Beschimpfungen davon. Eines Tages musste sie den Vorwurf von ihm hören: "Durch deine Ratschläge raubst du mir viele Seelen." "Um so besser", erwiderte Giovanna. Der Versucher schleuderte ihr dann das Schimpfwort "du grosser Weihwasserkessel" entgegen.
Sie hörte Geschrei und Gesang: "Du gehörst uns, lass alle Hoffnung fahren!" Sie hielt sich für eine unverbesserliche Sünderin, für ein der göttlichen Gerechtigkeit überantwortetes Opfer, verworfen ohne jede Hoffnung. Trotz aller Schwierigkeiten hörte sie nicht auf, Gott zu lieben. (cfr. La B. Giovanna D., di F. Trucher, p 182 Roma, 1947)
Ich kämpfte schwer
Schwester Maria Fidelis Weiss, deutsche Mystikerin (1882-1923) schrieb am 13. Oktober 1917 an ihren geistlichen Direktor wie folgt: "In der Nacht des Samstags vor dem Kirchweihsonntag sah ich während des Gebetes eine Schar jugendlicher Männer und Frauen, aber es war eine so flüchtige Vision, dass ich ihr keine Beachtung schenkte. Gleich danach begannen schreckliche Versuchungen über mich hereinzubrechen und ich wurde das Opfer eines furchtbaren Grauens... hierauf erschien eine Bestie, die einem Hund glich, schrecklich anzuschauen, mit glühenden Augen und einem fürchterlichen Rachen. Lang blickte sie mich an und ging schließlich auf mich zu, um mir ihre Pfote auf die Schulter zu legen. Ich kämpfte heftig mit ihm und versuchte, ihn von meinem Rücken loszureißen, während des Kampfes spürte ich wie mein Mut wuchs. Ganz unerwartet entschwand die Bestie. Die Türe war geschlossen und ich war hellwach, die Ruhe kehrte wieder zurück...Während der Nachmittagsbetrachtung am Dienstag offenbarte mir eine innere Stimme, dass jener Hund der Teufel war und dass ich einen derart harten Kampf bestehen musste, zu Gunsten der jungen unschuldigen Leutchen, die ich am Samstag geschaut hatte." Noch ein Bericht derselben Klosterfrau: Vor 8 Tagen (28. Juni 1918) sagte eine innere Stimme zu mir: Ich bin Jesus, dein Gott und dein Richter. Ich habe dich verflucht und für die ganze Ewigkeit verworfen. Hör auf zu beten, hör auf zu opfern, all dies hat keinerlei Wert... Übrigens offenbare das deinem Beichtvater nicht, damit er sich nicht beunruhigt.
Ich verbrachte die ganze Woche in einem Zustand fürchterlicher Angst. Gestern Nachmittag sagte dieselbe Stimme zu mir: Erbärmliches und verfluchtes Geschöpf, lassdich von deinem Beichtvater nicht hinters Licht führen. Du bist verdammt und gehörst mir.
Es handelte sich um eine ganz andere Stimme als die beim Gebet gehörte; sie war lärmend und rauh. Sie können sich nicht vorstellen, mein Vater, welche Stürme ich zu bestehen hatte, welch mörderische Todesangst. Ich habe mich bemüht, weder im Gebet noch im Opferbringen nachzulassen, sondern suchte Jesus, in den kleinsten Dingen zu gefallen. (Schwester Maria Fidelis, nach der Biographie von G. Mühlbauer, Morcellina, Brescia, 1935, Seite 177-179)
Schläge und Verwünschungen
Edvige Carboni (1880-1952), ein Fräulein aus Sardinien, das lange Jahre in Rom lebte, war häufig Gegenstand teuflischer Belästigungen. Zeugen waren ihre Schwester Paolina, eine Lehrerin, mit der sie zusammen lebte und eine Freundin, die sie oft besuchen kam, Vitalia Scordina. Sie schrieb: "Der Teufel lässt sie nicht in Ruhe. Edvige musste sich manchmal aufs Bett werfen, um das heftig erregte Herz zur Ruhe zu bringen, immer, wenn die scheußliche Bestie über sie kam und heftig auf sie einschlug. Ich und Paolina hörten die Schläge... er verprügelte sie besonders dann, wenn sie für die Sünder betete, wofür er ihr mit seinen Krallen Kratzwunden beibrachte. Er zeigte sich ihr in Gestalt eines Monsters und schrie: "Verflucht seist du, du hast schon wieder eine Seele gestohlen, die mir gehört!" "Des öfteren bezeugte er ihr seine Verachtung, indem er Teller, Spiegel, Fensterscheiben und andere Gegenstände zertrümmerte. Er brachte ihr Verbrennungen, Kratzer und tiefe Hautverletzungen bei. "Unter den Aufzeichnungen Paolinas liest man unter anderem: "Zuweilen verbrannte der Teufel das Geld und wir fanden es, zu Asche geworden, im Schlafzimmer wieder...Oft stellte er sich ihr auf fürchterliche Weise vor: Entweder mit einer Kapuze, aus der eine lange Nase hervorragte, oder halb Tier halb Mensch, oder auch in anderen Schreckensgestalten, aber immer so, dass er Entsetzen erregte. Oft ließ er die Hausklingel läuten und sagte zu ihr: "Verflucht bist du Paolina, krepierst du immer noch nicht? Und er stach mit einem Stock heftig auf sie ein oder mit Eisenstücken und Steinen oder mit einer Hand, die mit Eisen beschlagen schien."
Die Freundin Vitalia erzählt weiter: "Eines Tages war Edvige krank, es war an einem Sonntag Nachmittag. Paolina und ich begaben uns in die Kirche. Dort redeten wir über gewisse wohlhabende Damen, die unanständig gekleidet waren. Während wir dies sagten, hörten wir aus dem Schlafzimmer Edviges ein Geschrei. Wir gingen hinein und fanden Edvige mit gefesselten Händen und Füßen, den Hals an der Querstange des Bettes befestigt, eine wahrhaft teuflische Tat. Die Knoten waren derart verschlungen und der Hals so eng umschnürt, dass die Arme am Ersticken war. Dann riefen wir die Madonna zu Hilfe... Als sie befreit war, sagte sie: Mir ist, als wäre mir der Schädel eingeschlagen, ihr habt schlimmes über eure Freunde gesagt, und ich meine über jene Herren...! Da sagte der Teufel: "Pillina (das ist Paolina) und die Hexe (das ist Vitalia) haben schlecht von meinen Freunden geredet", und er schlug mir ein Stück Eisen auf den Kopf und sagte dazu: "Verflucht seist du, verflucht die Pillina, verflucht die Hexe!"
Edvige schrieb in ihr Tagebuch: "Während ich vor der heiligen Anna betete, erschien mir der Teufel unbeschreiblich hässlich, zerkratzte mir das Handgelenk und sagte: "Du bist mein Feind!" (Rosati B., Giglio sulla croce, pp 147-150, Soriano Cimino)
Die teuflische Besessenheit
Schlimmer als die äussere Schikane ist die teuflische Besessenheit. Sie kommt dann zustande, wenn der Teufel in den Körper eines Menschen einbricht und sich dessen Organe nach seinem Gutdünken bedient, so als handelte es sich um seinen persönlichen Besitz. Er geht wirklich ein in das Innere seines Opfers und wirkt und redet aus ihm. Der Verstand wird verdunkelt, der Wille gehemmt und verändert, das ganze instinktive Leben und das Gemütes wird zutiefst gestört, das Nervensystem erschüttert. Die Opfer eines solchen Einbruchs nennt man besessen.
Heute übertreibt man die Tendenz, die Phänomene der Besessenheit auf rein natürliche Weise zu erklären. Um mit den Theologen A. Stolz zu reden, ist dies wohl der gefährlichste Sieg Satans, da er den Glauben an seine Macht in uns erschüttert.
Hier folgen einige Auszüge aus einem Gespräch zwischen einer Besessenen aus der Umgebung von Puy nel Valay, Frankreich, und dem heiligen Pfarrer von Ars. Das Zwiegespräch ereignete sich am 25. September 1840, in der Kapelle Johannes des Täufers in der Gegenwart von 8 Zeugen. Der Pfarrer, lateinisch sprechend: "Wer bist du"? Die Besessene antwortet in der gleichen Sprache: "Der Oberteufel". Und er fährt auf französisch fort: "Du hässliche schwarze Kröte, was du mir doch an Leiden zufügst! Wir stehen auf dem Kriegsfuss gegeneinander, wir werden ja sehen, wer von uns beiden den Sieg davontragen wird...". Die Besessene: "Du bist ein Geizhals was die Seelen betrifft, du nimmst mir weg, soviele du nur kannst, ich aber werde sie zurückholen. Du hast mir einen schwarzen Talar entrissen; nun ist es an mir, ihn von neuem an Ketten zu legen. Du willst Dich doch in die Einsamkeit zurückziehen, warum tust du es denn nicht...? Pfarrer: "Würde der Bischof mich ziehen lassen?" Die Besessene: "Er liebt dich nur allzusehr. Ohne diese...(hier folgt eine unehrerbietige Benennung der seligsten Jungfrau) wärest du längst fort. Wir haben bei dem violetten Priester (Bischof) versucht, dich aus dem Nest zu vertreiben, aber wir hatten keinen Erfolg." Teufel: "In meinem Eintragungsheft stehen einige deiner Pfarrangehörigen". Pfarrer: "Was sagst du von diesem da?" Die Besessene: "Ich kann ihn nicht leiden." (mit Wut und schrecklichem Zähneknirschen) Pfarrer: "Und was sagst du von dem?" Die Besessene: "Alle Hochachtung, er lässt uns in aller Ruhe arbeiten. Es gibt schwarze Kröten, die mir nicht so zusetzen, wie du... Mir gefallen jene großartigen Prediger, die keinem nahetreten, die jeden nach seiner Weise und zu ihrem Vergnügen leben lassen..."
Eine andere unglückliche Besessene sagte zum Pfarrer: "Wieviele Leiden du mir doch bereitest... wenn es bloß drei gäbe von deinem Schlag, dann wäre meine Herrschaft zerstört... du hast mir mehr als 80 000 Seelen geraubt (cfr Monnin A. II Curato dÁrs, vol I, pp 353-356, Torino 1922)
Isacaron
In Lyon in Frankreich, gab ein gewisser Antonio (1790-1871) deutliche Zeichen von Besessenheit. Ärzte und Geistliche studierten den Fall genau: 30 Jahre länger wohnte man einem unerwarteten Schauspiel bei: Ein Teufel als Apostel und Prediger, der geistliche Ratschläge erteilte und Gott lobte. Hier einige seiner Sprüche: "Ich, Isacaron, bin der Häuptlingsteufel der Unreinheit, und bin gezwungen auf Befehl dessen, der alles ist, vielerlei niederzuschreiben... so muss ich als Werkzeug dienen um die Menschen zu belehren, ich, der ich den brennenden Wunsch hege, sie ins Verderben zu reißen... Ich muss Dinge künden, welche die weissesten Menschen zu verblüffen scheinen. Ich rede zur Schande und zur Verwirrung der ganzen Hölle von der Herrlichkeit Gottes, des Allmächtigen... der Wille dessen, vor dem alles im Himmel in die Knie geht, hat Besitz ergriffen vom Körper des Gays. Ich rede mit seinem Mund, ich bediene mich seiner Glieder. Ich schneide Grimassen mit seinem Gesicht, stoße fürchterliche Schreie aus, ich, der ich von Gott gezwungen bin, täglich Proben der Wahrheit über die Besessenheit der Menschen zu liefern!... (Cfr Gruninger J.H. eine ausserordentliche teuflische Besessenheit, Issondun).
Die Teufelsaustreibungen
Um die Besessenen zu befreien, wendet die Kirche den Exorzismus an. Unter der Bezeichnung Exorzismus versteht man einen religiösen Akt, der angewandt wird um den Teufel, der wirklich oder vermutlich in einer Person, oder einem Ort oder einer Sache zugegen ist, in die Flucht zu jagen. Jesus, der in die Welt gekommen ist, um die Herrschaft Satans zu zerstören (cfr I Gr 3, 8), trieb oftmals den Teufel aus den Besessenen aus und verlieh dieselbe Macht auch den Aposteln und den 72 Jüngern: "In meinem Namen werden sie Teufel austreiben." (Mr 16, 17)
Die Kirche der Frühzeit, die das Beispiel Jesu vor Augen hatte und seinem Wort gehorchte, übte ihre Macht aus nicht nur über Einzelpersonen, die sie für besessen hielt, - sei es eine spezifische Besessenheit äusserer Art, sei es eine sittliche Besessenheit, eine Versklavung der eigenen Instinkte, - sondern sie überzeugte sich auch davon, dass das soziale Leben, von der Abgötterei geprägt, durch deren bösartigen Einfluss vollständig verdorben wurde; sie versucht, die Gesllschaft davon zu befreien, indem sie über jeden einzelnen Fall Beschwörungen und Austreibungen zu wiederholten Malen zur Anwendung brachte. (Righetti M., Storia liturgica, IV, p 406, Milano).
Schon während der ersten Jahrhunderte wurde der Orden der Teufelsbeschwörer gegründet und in den folgenden Jahrhunderten bis zum heutigen Tag, ist die Ausübung des Exorzismus nie aufgegeben worden.
Wenn wir die stärksten und eindrucksvollsten Formeln des Exorzismus über die Getauften beiseite lassen, die im Rituale, halte ich es für nützlich, das erste Gebet des "Exorzismus über die Besessenen" teilweise wiederzugeben: "Heiliger Vater, allmächtiger Herr... komme eilends uns zu helfen und befreie den nach deinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen aus dem Verderben, das der Satan ihm bereiten will; schlage, Herr, die Bestie mit deinem Schrecken, die deinen Weinberg verachtet. Gib Vertrauen deinen Dienern, die den heftigen Kampf gegen den schlimmsten Drachen führen, damit er jene, die auf dich vertrauen, nicht zuschanden mache... möge deine mächtige Rechte ihn dazu zwingen, aus deinem Diener auszufahren, damit er ihn nicht länger mehr zum Sklaven erniedrige."
In den weiteren Gebeten folgen kräftige Formeln der Einschüchterung, die aus biblischen Texten stammen.
In einem Exorzismus bei der Wasserweihe am Vortag des Dreikönigsfestes, liest man wie folgt: "Höre auf, die Menschen zu betrügen, und ihnen das Gift der ewigen Verdammnis einzuträufeln." In der Liturgie finden sich häufig Gebetstexte, in denen der Teufel genannt oder auf ihn angespielt wird, und man bittet, von Nachstellungen und Versuchungen bewahrt zu bleiben. Es gibt endlose Texte dieser Art.
Dem weltlichen Gesinnten mag die grosse Sorge der Kirche um den Kampf gegen den Geist des Bösen übertrieben erscheinen. Es handelt sich aber nicht um eine Übertreibung, wenn man bedenkt, dass uns das Evangelium die Aufgabe Christi als Kampf gegen den Satan vor Augen stellt und dass auch das Wirken der Apostel das gleiche Ziel hat. Das ganze Leben des Christen, - wie der heilige Paulus erklärt, - ist eine fortwährende Schlacht, um den Nachstellungen des unsichtbaren Feindes Gottes und des Menschen zu entgehen und ebenso steht es mit dem Leben der Kirche, die stets der göttlichen Offenbarung des neuen Testaments eingedenk bleibt.
Ein Gewimmel von Besessenen
Wenn die Fälle von Besessenheit heute ziemlich selten sind, so gibt uns doch die Lebensführung vieler gottentfremdeter Seelen, - vor allem jener, die eine ungewöhnliche und hartnäckige Bosheit bekunden - den Gedanken ein, dass der Teufel von ihnen nicht nur in moralischer Hinsicht, sondern auch wirklich Besitz genommen hat, obwohl dies verborgen ist und sich die Phänomene des diabolischen Charakters nicht kundtut: Aus einem Schriftstück mit dem Titel: "Brief aus der jenseitigen Welt," (ed. Coletti, Rom, 1952, ver. dalla 5. a ed tedesca) findet sich die authentische Offenbarung einer verdammten Seele niedergeschrieben, wie folgt: "Unter dem Einfluss des Teufels war ich stets ungläubig, und nun bezeuge ich, dass er einen starken Einfluss auf Personen ausübt, die sich in meinem damaligen Zustand befinden"...
Wenn es nach aussenhin gesehen, nur wenige Besessene gibt, so sind doch die im Inneren Besessenen einem Gewimmel von Ameisen gleich. Der Teufel kann den freien Willen derer nicht rauben, die unter seinemEinfluss zugrunde gehen, aber er kann sozusagen den methodischen Abfall von Gott erreichen, wodurch sich das Böse in ihnen festsetzen kann. Ich hasse den Teufel auch. Er versucht euch alle zu Grunde zu richten, er und seine Satelliten, die Geister, die am Anfang der Zeit mit ihm gestürzt wurden, nehmen sich keinen Urlaub. Die Zahl der Gefährdeten geht in die Millionen. Die bösen Geister durchwandern die Welt, dicht wie ein Moskitenschwarm und ihr bemerkt sie dennoch nicht. Es steht uns, den Verworfenen nicht zu, euch Vorwürfe zu machen und in Versuchung zu führen, das ist die Aufgabe der gefallenen Geister. In der Tat vertieft sich ihre Qual jedesmal, wenn sie eine Menschenseele hinabzerren in die Hölle. Aber was bringt der Hass nicht alles zustande! (pag. 18-19)
Die Versuchungen Satans
In einer Zeitschrift las ich: "Ich erinnere mich daran als wäre es heute gewesen. In meiner Kindheit fragte ich meine Mutter gelegentlich der Taufe eines Nachbarkindes: "Warum werden die Kinder getauft?" "Um sie den Händen Satans zu entreißen", antwortete sie mir. "Diese Worte vergaß ich nie wieder. Als ich überlegte, dass auch ich durch die Taufe dem Zugriff Satans entzogen war, fühlte ich mich sehr glücklich".
Im Ritus des 1. Sakramentes widersagt man dem Satan, allen seinen Werken und allen seinen Verlockungen. Aber der Feind Gottes hat nicht auf uns verzichtet; er fährt fort uns nachzustellen, wie er es mit unseren Vorfahren gemacht hat. Es steht geschrieben: "In diesen Zeiten ist es leichter, die Existenz Satans aufzuzeigen, als die Gottes". (A. Böhm)
Man sollte nicht übertreiben und den Teufel überall zu sehen glauben, noch ihn nirgends zu sehen, als existiere er nicht; wir müssen festhalten, dass der Teufel in der Welt zugegen ist und intensiv im Verborgenen arbeitet, wobei er sich seiner gewohnten Waffe bedient: der Tarnung.
Der heilige Petrus empfahl den Neugetauften: Brüder, seid nüchtern und wachsam, denn euer Widersacher, der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge; widersteht ihm durch Festigkeit im Glauben. (I Pt 5, 8-9)
Die drei grössten Aktionsbereiche des bösen Geistes sind: Der Ehrgeiz, die Habsucht und die Sinnlichkeit. Er lenkt die äusseren und die inneren Sinne, die Leidenschaften, die persönlichen Mängel und Schwächen jedes Einzelnen mit seinem Kommandostab.
Dass die Seelen mir nicht entkommen
S.J. Menendez vernahm einmal den Teufel, wie er den anderen Geistern, seinen Helfershelfern, die folgende Belehrung erteilte: Ihr könnt euch Eingang verschaffen durch das Gefühl der Gleichgültigkeit... wobei ihr euch so verstellt, dass sie nichts bemerken - trachtet danach, sie gleichgültig zu machen gegen das Gute wie gegen das Böse und bringt ihren Willen dazu, sich dem Bösen zuzuwenden. Was ihre ehrgeizigen Pläne betrifft, so sollen sie nichts so sehr lieben wie ihr eigenes Interesse, das ständig zunehmen soll, ohne dass sie sich mit der Frage beschäftigen, ob ihr Verhalten berechtigt ist oder nicht.
Regt andere zur Vergnügungssucht an, zur Sinnlichkeit! (Hier sprach er unzüchtige Worte aus). Von jenen anderen ergreift Besitz durch das Herz... ihr wisst, wonach ihr Herz verlangt... Geht, macht euch auf mit Sicherheit: Sorgt dafür, dass sie sich mit Leidenschaft lieben... Damit mir die Seelen nicht entfliehen! (o.c., p. 659)
Hier einige Beispiele der Schlauheit, mit welcher der Versucher zu Werke gehen kann: Lasst einen Ungläubigen oder Atheisten nichts wirklich Wissenschaftliches lesen und flösst ihm den Gedanken ein, dass er bereits alles weiß, jedenfalls genug. Veranlasst die Christen dazu, die Kirchgänger als Heuchler zu verachten und legt ihnen nahe, nicht mehr in die Kirche zu gehen um jenen nicht zu gleichen; sagt ihnen, dass sie nichts zu halten brauchen von den Geboten und den Akten des vorgeschriebenen Kultes, unter dem Vorwand, dass ein Aufblick der Seele zu Gott genügt und dass man "im Geiste und in der Wahrheit" anbeten müsse, nach dem Grundsatz, dass man in allem massvoll sein soll; sagt ihnen, dass die Religion soweit schon gut sei, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
Es gilt, die Religion insoweit anzuregen, als sie das Mittel zu einem weniger schweren Leben ist und um Gottes Hilfe zu erlangen für das jetzige Dasein; gebe Gott, dass auch die soziale Gerechtigkeit sich einschalte, um schließlich all dies wie nutzloses Gerümpel aufzugeben, wenn man sieht, dass sie zu nichts dienlich sind.
Man muss an die Stelle des Glaubens etwas mit christlichem Anstrich setzen und das Christentum als etwas Veraltetes hinstellen, jedenfalls als etwas, das man vertagen oder ausschalten sollte.
Um nicht als Puritaner angeklagt zu werden, lasst jede Regel zur Vorsicht oder Zurückhaltung ausser Acht, wo es um Keuschheit oder Schamhaftigkeit geht. Mit Bezeichnungen wie Hygiene, Gesundheit, natürliche Dinge, macht ihnen vor, dass jede Art von Unreinheit rechtmässig und gut sei. Lasst durchblicken, dass eine Unsittlichkeit, die nach dem Worte: "Sie machen es alle", in Schwung kommt, vollkommen normal und ehrbar sei. Bringt ihnen bei, dass der Begriff "Liebe" jede Ausschweifung und jede Schamlosigkeit in sich begreift. Behaltet im Gedächtnis, dass die kleinen Sünden ohne jede Bedeutung seien, dass man sich nicht zu schämen braucht, schwere Sünden zu begehen und sie dann zu beichten, stellt auch jeden guten Vorsatz als zwecklos hin, weil man wieder rückfällig wird. Gebt zu bedenken, dass Gott gewisse Sünden nicht vergeben kann.
In unserer Zeit trachtet der Teufel hauptsächlich danach, eine allgemeine Atmosphäre der Müdigkeit, der Meinungen und ein gemeinsames Gefühl zu wecken, dass alles was Vergnügen macht, auch ohne weiteres schön, gut und ehrlich sei und dass man im Namen einer begrenzten Freiheit das Recht habe, sich dasselbe auf irgendeine Weise zu verschaffen.
"Ich kenne das beste Mittel um mich der Seelen zu bemächtigen!... So hörte Schwester Menendez den Teufel schreien - Es besteht darin, den Wunsch nach Vergnügen in ihm zu wecken... vor allem darf es keine Demut geben sondern nur Freude. Dies ist es, was mir den Sieg sichert, so dass ich sie hier massenhaft zu Fall bringe".
Der Teufel Berlicche zu Malacoda: "Die sicherste Strasse, die zur Hölle führt, merke es dir, ist die stufenweise begangene, der sanfte Abhang, der weiche Boden, ohne rasche Wendungen, ohne Meilensteine, ohne Anweisungen". (Lewis C., Le Lettere di Berlicche)