- Gottes enge Pforte -

 Ursprung des heiligen Kreuzweges

 

Nach dem Tode des Herrn hat die allerheiligste Jungfrau Maria alle jene Orte, wo ihr göttlicher Sohn gelitten, besonders seinen Kreuzweg häufig mit größter Andacht besucht. Das Gleiche taten die Jünger Christi und viele Heilige, und viele Christen tuen es jetzt noch in Jerusalem. Die Päpste haben diese Andacht gutgeheißen und mit vielen und großen Ablässen bereichert. Weil aber nicht alle Christen nach Jerusalem reisen können, so richtete man überall in den Kirchen und an öffentlichen Straßen den Kreuzweg auf ganz nach den Stationen, die in Jerusalem auf dem Wege nach dem Kalvarienberg besucht werden. Und die Päpste Innozenz XI. und Innozenz XII. haben denen, welche diese Kreuzwege andächtig besuchen, alle Ablässe verliehen, welche die Gläubigen gewinnen, die persönlich die heiligen Orte besuchen.

 

 

Lasst uns Christen jetzt betreten
Des Erlösers Leidensbahn,
Lasst uns dankbar weinen, beten,
Schliessen wir uns liebend an.
Jesus ist voran gegangen
Diesen Weg der Pein und Schmach;
Willst du Seligkeit erlangen,
Folge dem Erlöser nach!
 
Beim Anfang jeder Station bete:
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christ! und sagen Dir Dank!
Weil Du durch dein heiliges Kreuz die ganze Welt erlöst hast.
So auch am Ende:
Gekreuzigter Herr Jesus Christ!
Erbarme Dich unser.
 
I. STATION
Jesus wird zum Tode verurteilt
 
Betrachtung: Der unschuldige Jesus, der kein Übel getan, wird zum Tode verurteilt, und zwar zum schmählichsten Tode des Kreuzes. Damit Pilatus nicht in die Ungnade des Kaisers falle, übergibt er Jesum dem Willen seiner Feinde, damit sie Ihn nach Belieben töten mögen. Ein schreckliches Verbrechen, die Unschuld zum Tode verdammen, und Gott verwerfern, nur damit man den Menschen nicht missfalle.
 
Der die ganze Welt einst richtet,
Ihr als Gott das Urteil spricht,
Hat auf seine Macht verzichtet,
Steht als Sünder vor Gericht.
Was Pilatus frevelnd wagte,
Tat auch ich von Lust entflammt,
Wenn ich frech der Pflicht entsagte,
Hab ich Gott in mir verdammt.
 
Erkenntnis: Ach, unschuldiger Jesu! ich habe gesündigt; Du aber nimmst das Urteil des Todes willig an, damit ich lebe. Wie soll ich denn hinfort leben können, als allein für Dich? So lang ich den Menschen zu gefallen suche, kann ich dein Diener nicht sein, ich will also den Menschen und der Welt missfallen, damit ich Dir allein, o Jesu! gefallen möge.
Vater unser...
 
II. STATION
Jesus nimmt das Kreuz auf sich
 
Betrachtung: Als Jesus das Kreuz erblickte, streckte Er seine bluttriefenden Arme gegen solches mit größter Begierde aus; Er umfing es liebreich, küsste es herzlich und nahm es mit Freuden auf seine verwundeten Schultern. Obwohl Er schon todschwach war, so hat Er doch wie ein Riese frohlockt, seinen Weg zu laufen.
 
Gott verschont auch seines Sohnes,
Dieses wahren Isaaks nicht!
Der das Marterholz des Hohnes
Selber trägt zum Blutgericht.
Und wir Sünder dürften klagen,
Wenn uns Leides widerfährt,
Dürften vor dem Kreuz verzagen,
Das allein uns Heil gewährt?
 
Erkenntnis: Sollte ich wohl ein Freund Christi sein können, wenn ich ein Feind des Kreuzes bin? O liebes, o gutes Kreuz! ich nehme dich mit Freuden von der Hand Gottes an. Es sei fern von mir, dass ich mich hinfort in etwas glücklich achte, als in dem Kreuz allein. Durch dieses soll mir die Welt gekreuzigt sein, damit ich, o Jesu! allein dein eigen sei.
Vater unser...
 
III. STATION
Jesu erster Fall unter dem Kreuze
 
Betrachtung: Als der Heiland das Kreuz auf seinen Schultern dahertrug, wurde Er durch dessen Schwere zu Boden gedrückt und tat einen schmerzlichen Fall. Meine Sünden nämlich und meine Missetaten sind als eine schwere Last auf Ihn gehäuft worden, und haben Ihn zu Boden gedrückt. Eine leichte und süße Bürde war Ihm das Kreuz; aber eine schwere und unerträgliche Last waren Ihm unsere Sünden.
 
Er, der in der Allmacht Fülle
Welten in das Dasein winkt,
Er, ein Gott in Menschenhülle,
Todesmatt zur Erde sinkt.
Welcher Kraft ist es gelungen,
Zu besiegen Gottes Macht?
Liebe hat den Gott bezwungen,
Ihn zu solchen Fall gebracht.
 
Erkenntnis: Ach, mein Jesu! Du hast meine Bürde auf Dich genommen und die schwere Last meiner Sünden getragen, warum soll ich denn nicht auch dein Joch auf mich nehmen, damit wir also Einer des Anderen Last tragen, das Gesetz erfüllen? Dein Joch ist süß und deine Bürde ist leicht: darum trage ich es gern, ich nehme mein Kreuz willig auf mich, und folge Dir nach.
Vater unser...
 
IV. STATION
Jesus begegnet seiner betrübten Mutter
 
Betrachtung: Was muss dieses nicht für ein schmerzlicher Anblick gewesen sein, da die betrübte Mutter Maria ihren lieblichen Sohn Jesus gesehen hat, das schwere Kreuz also dahertragen! Welch unaussprechliche Schmerzen wird sie nicht in ihrem Herzen empfunden haben! Sie verlangte entweder für Jesum, oder mit Jesum zu sterben. Bitte die schmerzhafte Mutter, dass sie dir in deinem Hinscheiden mildreich beistehen wolle.
 
Zarte Jungfrau! wer mag fassen,
Welch ein Schmerz in dir gebrannt,
Als du dringend durch die Massen
Endlich deinen Sohn erkannt?
Mutter, reich an Lieb und Treue,
Richte unser Herz empor,
Dass es rein durch Lieb und Reue
Finde, was es einst verlor.
 
Erkenntnis: O Jesu! o Maria! ihr geliebtesten Herzen! ich bin Ursache an euren so großen und vielfältigen Schmerzen. Ach! dass deswegen auch mein Herz mit Schmerzen erfüllt würde! O betrübteste und schmerzhafeste Mutter, lass mich dein Herzenleid empfinden, damit ich mit dir trauere, und du mir in der letzten Not zu Hilfe kommst.
Vater unser...
 
V. STATION
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
 
Betrachtung: Simon von Cyrene wird gezwungen, dem todschwachen Jesu das Kreuz tragen zu helfen; und Jesus nimmt ihn als einen Mitgehilfen, als einen Weggefährten und Gespannen des Kreuzes an. O wie gern ließ Er dich das Kreuz tragen, wenn du nur wolltest! Er ruft dir; du aber gibst Ihm kein Gehör. Er ladet dich ein, du aber weigerst dich. Schäme dich, dass du das Kreuz nur gezwungener Weise trägst!
 
O wie viele Christen gleichen
Diesem Simon von Cyren,
Die vor jedem Kreuz erbleichen,
Nur aus Zwang mit Christus gehn!
Nur wer liebend trägt und handelt,
Nimmt am Kreuze wahrhaft teil,
Ihm wird Leid in Freud verwandelt
Und die Schuld in Gnad und Heil.
 
Erkenntnis: O Jesu! wer sein Kreuz nicht trägt und Dir nicht nachfolgt, ist Deiner nicht wert. Ich will Dir also das Kreuz tragen helfen: ich will Dir also auf deinem Kreuzweg einen Mitgefährten und Gespannen abgeben, ich will in deine blutigen Fussstapfen treten, und Dir nachfolgen, damit ich zu Dir in das ewige Leben gelange.
Vater unser...
 
VI. STATION
Veronika reicht Jesu das Schweißtuch
 
Betrachtung: Veronika reicht Jesu aus Andacht und Mitleiden den Schleier ihres Hauptes als ein Schweißtuch dar, damit Er sein todbleiches , verspieenes und blutiges Angesicht in solchem abtrocknen könnte: und Er hat in solchem das Bildnis seines heiligsten Angesichtes eingedrückt. Ein kleiner Dienst; aber eine große Belohnung. - Was erstattest du deinem Heiland für seine großen Guttaten für Dienst und Dank?
 
Sieh das Bildnis an, das schöne,
Blutig, blass und ganz entstellt.
Und das taten Menschensöhne;
Du hast ihnen dich gesellt.
Schnöde Weltgunst zu erwerben,
Deren Lust dies Bild verdammt,
Ließest du das Bild verderben
Deiner Seele Gottentstammt.
 
Erkenntnis: O gütigster Jesu! was soll ich Dir für alles vergelten, was Du mir, und für mich getan hast? Sieh, ich übergebe mich ganz und gar deinem Dienste; Dir opfere und heilige ich mein Herz. Drücke dein Bildnis tief in solches hinein, damit selbes in mir in Ewigkeit durch das Bild des alten sündigen Menschen nicht mehr verunehrt oder gar ausgetilgt werde.
Vater unser...
 
VII. STATION
Jesu zweiter Fall unter dem Kreuze
 
Betrachtung: Der schmerzvolle Jesu fällt abermals unter dem Kreuze zu Boden, und liegt mit seinem heiligsten Angesichte auf der Erde, doch wird Ihm von den unbarmherzigen Henkersknechten nicht ein Augenblick zu rasten vergönnt. Er wird mit Schlägen aufgetrieben und mit Stricken fortgeschleppt. So beschweren Jesum meine öfters wiederholten Sünden. Dieses sehe ich, und wie! sollte ich weiterhin zum sündigen Lust haben?
 
Unsere Sünden drücken wieder
Jesus auf den Boden hin,
Ihre Last drückt Ihn darnieder
Und entkräftet seinen Sinn.
Liebe ist in Ihm erglommen,
Liebe lässt Ihm keine Rast,
Der auf sich das Kreuz genommen,
Sinket unter dieser Last.
 
Erkenntnis: O Jesu, Du Sohn Davids! erbarme Dich meiner. Reiche mir deine milde Hand und unterstütze mich, dass ich nicht mehr in die alten Sünden falle. Ich habe es gesagt, und von diesem Augenblick an soll mit Ernst der Anfang gemacht sein. Nimmer will ich sündigen. Du, Hilfe der Schwachen! stärke mich mit deiner Gnade, dass ich diesen Vorsatz unverbrüchlich halten möge.
Vater unser...
 
VIII. STATION
Die Töchter von Jerusalem beweinen Jesum
 
Betrachtung: Dies andächtige Frauenvolk beweint den leidenden Heiland: Er aber wendet sich gegen sie, und sagt: "Weinet nicht über Mich, als der Ich unschuldig bin, sondern weint über euch und euere Kinder, welche schuldig sind." So weine denn auch du, es ist Christo nichts angenehmer und dir nichts nützlicher, als die Zähren, welch du aus Reue über deine Sünden vergießest.
 
Weinet nicht, dass der Gerechte
In der Sünder Hände fällt,
Denn Er machte sich zum Knechte
Für das Heil der ganzen Welt.
Stille zieht der Göttlichreine
Wie ein Lamm zur Schlachtbank hin.
Sünder! sieh Ihn an, und weine
Über dich, nicht über Ihn.
 
Erkenntnis: O Jesu! wer wird meinem Haupte Wasser und meinen Augen ganze Zährenbäche geben, dass ich Tag und Nacht meine Sünden beweine? Ich bitte Dich durch deine bittern und blutigen Tränen, Du wollest mir die Gnade der Buße verleihen, und mein Herz zerknirschen, dass aus meinen Augen häufige Zähren fließen; damit ich meine ganze Lebenszeit dein Leiden, und noch vielmehr die Ursache desselben, meine Sünden, beweinen möge.
Vater unser...
 
IX. STATION
Jesu dritter Fall unter dem Kreuze
 
Betrachtung: Nachdem der abgemattete Jesus mit dem Kreuze am Fuße des Kalvarienberges angelangt, ist Er abermals zu Boden gefallen. Doch wird seine Liebe nicht gebrochen, sie unterliegt nicht. Was für eine entsetzliche schwere Last müssen denn die Sünden nicht sein! Jesum drücken sie so oft zu Boden; und mich, wenn ich durch die Verdienste des Leidens Jesu Christi nicht wäre erhalten worden, würden sie gar in den Abgrund der Hölle gedrückt haben.
 
Jeder Sündenfall erschweret
Auf der Buße Pfad den Lauf.
Wer zur Sünde wiederkehret,
Steht nur selten wieder auf.
Fliehet drum der Lüste Lockung,
Spart die Reue länger nicht.
Ach, es folget der Verstockung
Auf dem Fuße das Gericht.
 
Erkenntnis: O barmherziger Jesu! Dir sei unendlicher Dank gesagt, dass Du mich nicht hast in Sünden liegen und, wie ich so oft verdienet hätte, nicht in das ewige Feuer hast fallen lassen. Entzünde in mir einen neuen Eifer zu dem Guten, damit ich nicht mehr zurückfalle; sondern auf dem Bußwege bis ans Ende verharre.
Vater unser...
 
X. STATION
Jesus wird seiner Kleider beraubt
 
Betrachtung: Da der Heiland die Schädelstätte erstiegen hatte, so wurden Ihm seine Kleider ausgezogen, oder vielmehr hinweggerissen. Ach! mit was für große Schmerzen wird auch die anklebende Haut sammt den Kleidern, welche in die Wunden und in das Blut ganz eingebacken waren, hinweggerissen! Alle Wunden werden erneuert. Die Kleider werden Jesus ausgezogen, dass Er arm und bloß sterbe. Wie getrost werde auch ich sterben, wenn ich den alten Menschen sammt seinen bösen Begierden werde ausgezogen haben?
 
Er, der unter Lilien weidet,
Gottes eingeborner Sohn
Hängt am Kreuzespfahl entkleidet,
Aller Welt zu Schmach und Hohn.
Für die Menschen Stolz zu büßen,
Ward der Heiligste entblößt:
Stolzer fall Ihm tief zu Füßen -
Teuer hat Er dich erlöst.
 
Erkenntnis: Es geschehe, O Jesu, mein Vorbild und Muster! es geschehe, dass ich den alten Menschen aus- und einen neuen anziehe, der nach deinem Wohlgefallen und Willen ist. Sollte dieses mir noch so beschwerlich fallen, so will ich doch mich selbst nicht schonen.
Vater unser...
 
XI. STATION
Jesus wird an das Kreuz genagelt
 
Betrachtung: Nachdem Jesus seiner Kleider beraubt wurde, so wurde Er auf das Kreuz geworfen, peinlichst ausgestreckt und durch Hände und Füße an solches genagelt. O Schmerzen! und Er schweigt, weil es seinem himmlischen Vater so gefallen hat. Er erträgt es mit Geduld, weil Er mir zulieb leidet. Wie verhalte ich mich in Kreuz und Leiden? Ach! wie viele Ungeduld zeige ich?
 
Seht das Lamm ans Kreuz geschlagen,
Dessen Blut zur Erde rinnt,
Das vor Gott emporgetragen
Seine Gnade uns gewinnt.
Nein, es schreiet nicht um Rache;
Sühnend ruft dies Bruderblut,
Dass es Sünder selig mache,
Christi Blut macht Alles gut.
 
Erkenntnis: O Jesu, Du gnadenreiches Lamm, ich muss mich meiner Weichlichkeit und Ungeduld wegen schämen. Nimm hin, kreuzige mein Fleisch mit seinen Begierlichkeiten. Schneide, brenne, peinige in diesem Leben wie Du willst, nur dass Du mich in der Ewigkeit verschonest. Ich lege mein Schicksal in deine Hände, und übergebe mich Dir ohne Ausnahme. In Allem geschehe dein heiligster Wille.
Vater unser...
 
XII. STATION
Jesus wird am Kreuze erhöhet und stirbt
 
Betrachtung: Sieh Jesum am Kreuze, da hängt Er arm und bloß. Jetzt kannst du die Wunden sehen, die Er aus Liebe gegen dich empfangen hat. Die ganze Gestalt des sterbenden Jesu ist voll der Liebe, das Haupt ist geneigt, dich zu küssen; die Arme sind ausgespannt, dich zu umpfangen; das Herz ist geöffnet, dich einzuschließen. O was ist das für eine Liebe! Jesus, der Sohn Gottes, stirbt am Kreuze, damit der Mensch lebe und vom ewigen Tode erlöst werde.
 
Endlich ist der Sieg errungen,
Durch der Liebe Übermacht,
Tod und Hölle sind bezwungen,
Alles, Alles ist vollbracht.
Uns den Himmel zu erwerben
Will erbarmend Gottes Sohn
Für die ganze Menschheit sterben,
Und - was gibt sie Ihm zum Lohn?
 
Erkenntnis: O liebenswürdiger Jesu! wer wird mir geben, dass ich auch aus Liebe gegen Dich sterben möge? Lass mich wenigstens der Welt und ihrer Lust ganz absterben. Nimm mich, o Jesu! in dein geöffnetes Herz hinein: Dir gehöre ich ganz und gar. Anders nicht als Dir, o Jesu! verlange ich zu leben und zu sterben.
Vater unser...
 
XIII. STATION
Jesus wird vom Kreuze abgelöst und in den Schoß Mariä gelegt
 
Betrachtung: Jesus hat vom Kreuze nicht herabsteigen wollen; sondern ist an demselben gestorben. Dann wurde Er in den Schoß Mariä, seiner liebsten Mutter, gelegt. Sei in dem Guten beständig und lass dich nicht vom Kreuze. Wer bis ans Ende verharret, der wird selig. Bedenke dabei auch, wie rein jenes Herz sein soll, das den zarten Frohnleichnam Jesu Christi in dem heiligsten Altarsakrament aufnehmen will.
 
Nimm den Leichnam ab vom Stamme,
Christ! und drück Ihn an dein Herz.
Weine, klage und verdamme
Deine Schuld in tiefem Schmerz.
Siehe da die tiefen Wunden,
Die dein Sinn dem Heiland schlug:
Du hast Ihn ans Kreuz gebunden,
Das Er liebend für dich trug.
 
Erkenntnis: O heiligster Jesu! habe ich Dich nicht schon oft genötigt, dass Du mit deinem verherrlichten Leib in meinem unreinen Herzen wohnen musstest? Ach erschaff in mir ein neues Herz, dass ich deinen heil. Leib in dem heil. Altarsakrament würdig empfangen möge; auf dass Du in mir verbleibest, und ich in Ewigkeit nicht mehr von Dir getrennt werde.
Vater unser...
 
XIV. STATION
Der heilige Leichnam Christi wird ins Grab gelegt
 
Betrachtung: Der Leichnam Christi wird in einem fremden Grabe begraben. Derjenige, der in diesem Leben nicht so viel hatte, wo Er sein Haupt hinlegte, hatte auch nicht einmal ein eigenes Grab auf dieser Welt, weil Er nämlich nicht von dieser Welt war. Du, der du so viel von der Welt hältst, verachte die Welt, damit du nicht mit ihr zu Grunde gehst.
 
Wir sind alle auch begraben,
In der heil´gen Taufe Grab,
Wo der Heiland uns die Gaben
Eines bessern Lebens gab.
Lass uns also von uns legen,
Was an uns von Adam klebt,
Um ein Bild uns einzuprägen,
Rein, wie es in Christus lebt.
 
Erkenntnis: O Jesu! Du hast mich von der Welt auserwählt: was soll ich denn in der Welt suchen? Du hast mich zum Himmel erkauft: was soll ich denn in der Welt verlangen? Sei fern von mir, o Welt mit deinen Eitelkeiten. Auf dem Kreuzwege, welchen mir mein Heiland und Erlöser mit seinen blutigen Fußstapfen gebahnet hat, werde ich meinem Vaterlande, dem Himmel, zueilen. Dort soll meine Wohnung sein in Ewigkeit.
Vater unser...
 
Seht die Strasse, die von allen
Uns allein zum Himmel führt.
Diesen Weg ließ sich gefallen
Er, dem Herrlichkeit gebührt.
Selbstverleugnen, Sünde meiden
Soll auch unser Anteil sein;
Für den Herrn geduldig leiden
Führt zur Seligkeit uns ein.
 
 

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