- Gottes enge Pforte -

   

   

   
   
   Sollt es auch bisweilen scheinen,
   Als wenn Gott verließ die Seinen.
   Oh! so glaub und weiß ich dies:
   Gott hilft immer, ganz gewiß!
   
   
   
   Ja, er neigte mir Sein Ohr,
   und zugleich trat Lieb´ hervor;
   Etwas möchte ich noch sagen:
   "Tuet niemals, nie verzagen;
   Rufet flehendlich IHN an,
   Er ist stets am "Hörer" dran;
   Bedenket aber - dann und wann:
   Er ist nicht euer Talismann!"
   
   
   
   
   Seele, was ermüd´st du dich
   In den Dingen dieser Erden,
   Die doch bald verzehren sich
   Und zu Staub und Asche werden?
   
   
   
   Ich wär ein Narr, wenn ich auf mich
   Vertrauen wollte, nicht auf Dich.
   Ich hab mich hundertfach belogen,
   Verführt, verraten und betrogen.
   Ich hab auf selbsterwählten Wegen
   Noch nie gefunden Heil und Segen.
   
   
   
   Wie schön ist´s doch, wenn im Gebet
   Des Heilands Bild recht vor mir steht;
   Wenn er voll Wahrheit, Lieb und Treu
   Mir sagt: daß er mir gnädig sei!
   
   
   
   
   Du suchtest, Herr, mich ohne Rast,
   Und rief´st mir immer nach,
   Bis ich, von Deinem Arm erfaßt,
   Zu Deinen Füßen lag.
   
   
   
   
   Gib uns, o Herr, hinieden
   Den rechten Seelenfrieden,
   Durch Christus, Deinen Sohn!
   Mach uns aus schwachen Sündern
   Zu reichen Gotteskindern,
   Und führ´ uns einst vor Deinen Thron.
   
   
   
   In allen meinen Taten,
   Laß ich den Höchsten raten.
   Der Alles kann und tut;
   Er muß zu allen Dingen,
   Soll´s anders wohl gelingen,
   Selbst geben guten Rat und Tat.
   
   
   
   
   Schaff in mir, Herr, den neuen Geist,
   Der Dir mit Freud´ Gehorsam leist´t,
   Daß ich Deiner Kirche treu ich diene
   und nicht gerat´ auf falscher Schiene.
   
   
   
   Mein Heiland meint es immer gut,
   Wenn mir das Kreuz auch wehe tut;
   Will er ja doch mein Bestes nur,
   Daß ich soll folgen Seiner Spur.
   
   
   
   
   Durch mancherlei Getümmel
   Geht unser Weg zum Himmel,
   Zur schönen Zionsstadt;
   Dort ist der Ort der Freude,
   Wo einst nach vielem Leide
   Der Pilger ewig Ruhe hat.
   
   
   
   Oh, da geht es an ein Danken,
   so wie bei genes´nen Kranken;
   Da müssen bitt´re Zähren
   Sich in Freudentränen kehren!
   
   
   
   
   Mein Herr, Er ist mein Leben,
   Mein Teil und mein Gewinn;
   Drum will ich Ihn erheben,
   Weil ich am Leben bin!
   
   
   
   Wo ist solch ein Herr zu finden,
   Der, was Jesus tat, mir tut;
   Mich erkauft von Tod und Sünden,
   Mit dem eignen teuren Blut!
   
   
   
   
   Drücke mich an Deine Brust,
   Schließe mich in Dein Erbarmen;
   Sei mein Leben, meine Lust,
   Trage mich auf Deinen Armen.
   Sei mein Wunsch, mein Ziel, mein Grab;
   Heiland, laß von mir nicht ab!
   
   
   
   Geht im Glauben eure Wege,
   Gott sei eure Zuversicht;
   Seid befohlen Seiner Pflege,
   Scheut auch Seine Prüfung nicht!
   
   
   
   Frieden hab ich nun gefunden,
   Deine Gnad´ ist über mir -
   Alle Angst ist hingeschwunden,
   Oh mein Gott, wie dank ich Dir!
   
   
   
   Ein Wohlstand ohnegleichen
   Ist eines Christen Stand,
   Wie er bei keinem Reichen
   Von dieser Welt bekannt.
   Den kann auch niemand rauben,
   So feindlich er gesinnt:
   Ein Christ ist durch den Glauben
   Des reichsten Vaters Kind!
   
   
   
   
   Oh, daß ich doch tausend Zungen hätte
   Und einen tausendfachen Mund;
   So stimmt ich damit um die Wette
   Aus aller tiefstem Herzensgrund
   Ein Loblied nach dem andern an,
   Von dem, was Gott an mir getan! 

Nach oben