- Gottes enge Pforte -

Ultimatum Gottes an die Welt

   
   
   In Fatima hat Gott durch Maria ein Ultimatum an die Welt gestellt. Noch scheint seine Frist nicht abgelaufen zu sein. Können wir die rollende Lawine auch nicht mehr ganz aufhalten, so können wir doch ihre Wucht mildern und ihren Lauf abkürzen. Aber es ist höchste Zeit, dass wir uns bald entscheiden. Gott ließ sein Ultimatum an die Welt durch Maria kundtun:
   
   1. Entweder Anerkennung der Hoheitsrechte Gottes
       - oder die Welt rast in den Abgrund.
   2. Entweder Lebensbesserung
       - oder Chaos.
   3. Entweder Gebet und Opfer
       - oder ewige Höllenqual für viele.
   4. Entweder Anerkennung der königlichen Stellung Mariens
       - oder Kriege und Verbreitung gottloser Irrtümer.
   5. Entweder Buße und Sühne
       - oder Untergang.
   
   1. Entweder Anerkennung der Hoheitsrechte Gottes - oder die Welt rast in den Abgrund
   
   Während es blitzte und donnerte, sprach Gott auf dem Berge Sinai: "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" (Ex 20,3). -
   In Fatima durchzuckten Blitze den wolkenlosen Himmel, als Maria Gottes Hoheitsrechte über die Welt verkündete und für die verletzte Gottesordnung Sühne verlangte: "Wollt ihr euch Gott schenken, bereit, jedes Opfer zu bringen und jedes Leid anzunehmen, das er euch schicken wird, als Sühne für die vielen Sünden, durch welche die göttliche Majestät beleidigt wird, um die Bekehrung der Sünder zu erlangen und als Genugtuung für die Flüche und alle übrigen Beleidigungen, die dem unbefleckten Herzens Mariens zugefügt werden?"
   Diese Worte sind in unsere Zeit gesprochen. Gibt nicht der Mensch sich heute selbst die Gesetze? Er fragt nicht mehr nach seinem Schöpfer und vergreift sich an seinen unantastbaren Rechten. Alle Lebensbereiche sind profaniert. Die Erde ist dem Menschen von heute zur ausschließlichen "Heimat" geworden. Er hat sein Ziel aus dem Auge verloren. Ist es da verwunderlich, wenn Maria den Seherkindern auf ihre Frage "Wo kommt Ihr her?" die Antwort gibt: "Ich komme vom Himmel" und auf die weitere Frage der Kinder: "Kommen wir auch in den Himmel?" So hat Gott in Fatima erneut dem Menschen seinen Platz in der Schöpfung angewiesen und ihn auf sein letztes Ziel ausgerichtet.
   
   2. Entweder Lebensbesserung - oder Chaos
   
   Maria sprach bei ihrer letzten Erscheinung in Fatima am 13. Oktober 1917 die Worte, die als Kernstück der Fatimabotschaft gelten: "Alle Menschen sollen sich bessern und um Verzeihung ihrer Sünden bitten." Und Traurigkeit überschattete ihre Züge, als sie mit flehender Stimme hinzufügte: "Sie sollen den Herrn nicht mehr beleidigen, der schon zuviel beleidigt worden ist." Kaum waren diese Worte verklungen, als sich an der Sonne schreckenerregende Zeichen ereigneten.
   Die Aufforderung zur Lebensbesserung lässt keinen Platz für phantastische Wundersucht und mysteriöse Spielerei der Schau in die Zukunft. Diese Lebensbesserung muss auf allen Gebieten einsetzen, im Einzelleben wie in der Familie und in der Öffentlichkeit. Jeder möge überlegen, was er tun kann, um so zu leben, wie Christus der Herr ihn bei seinem plötzlichen Kommen anzutreffen wünscht. Der Ruf nach Lebensbesserung und Lebensreform gilt besonders der modernen Familie. Sie ist bis in den Grund profaniert. Es ist wohl kein Zufall, dass sich am 13. Oktober 1917 zum Abschluss der Erscheinungen in Fatima die Heilige Familie zeigte: Der heilige Josef mit Maria und dem Jesuskind. Am Beispiel der Heiligen Familie muss die moderne Familie sich erneuern, wenn sie nicht noch tiefer sinken will. Die Erneuerung des einzelnen wie der Familie wird ferner nur aus der Kraft der heiligen Eucharistie vor sich gehen können. Sie ist nach den Worten Jesu "die Speise für das Leben der Welt" (Joh 6,52). Darum rief uns auch Papst Pius XII. so eindringlich zu dieser Quelle des Lebens: "Erweckt, ehrwürdige Brüder, in den Seelen derer, die eurer Hirtensorge anvertraut sind, einen sehnlichen, gleichsam unersättlichen Hunger nach Jesus Christus" (Mediator Dei).
   
   3. Entweder Gebet und Opfer - oder ewige Höllenqual für viele
   
   Die Erscheinungen in Fatima sind ein einziger Aufschrei zum Apostolat. So schauerlich die Höllenvision vom 13. Juli 1917 war, so sollte sie letztlich doch die Kinder und die Gutgesinnten in der Welt zu tatkräftigem Einsatz führen. - Die Erscheinung im August 1917 war eine erneute Aufforderung zum Apostolat. Maria sprach: "Betet, betet und bringt viele Opfer für die Sünder; denn es kommen viele in die Hölle, weil niemand für sie opfert und für sie betet." - Wie könnten wir unsere Brüder und Schwestern am Abgrund der Hölle taumeln sehen, ohne dass wir ihnen die rettende Hand entgegenstrecken!
   In Fatima erging der Aufruf zum Gebet und vor allem zum Rosenkranzgebet. Papst Pius XII. hatte sich zum Dolmetscher dieser Botschaft gemacht, indem er in seinem Weihegebet Maria an erster Stelle als Rosenkranzkönigin begrüßte. Er hatte dieses Gebet mit der "Schleuder Davids" verglichen, die den Goliath niederstreckte. Es war die Waffe des christlichen Volkes in entscheidenden Sturmzeiten.
   
   4. Entweder Anerkennung der königlichen Stellung Mariens - oder Kriege und Verbreitung gottloser Irrtümer
   
   In der Andacht zum heiligen Herzen Mariens ist der christlichen Herde ein Mittel gegeben, über die Gottlosigkeit der Welt zu siegen. Der Statthalter Christi hat die Welt und dann noch eigens die Völker Rußlands dem Herzen Mariens geweiht. Die meisten Länder und Diözesen haben diese Weihe vollzogen. Viele Familien und einzelne Personen stellen sich und ihr Haus unter den Schutz des unbefleckten Herzens Mariens.
   Von der Verehrung ihres Herzens hängt die Bekehrung der Sünder in grossem Maße ab; denn so sprach Maria am 13. Juli 1917: "Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die armen Sünder kommen. Um sie zu retten, will der Herr die Andacht zu meinem unbefleckten Herzen in der Welt begründen. Wenn man tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet werden."
   
   5. Entweder Buße und Sühne - oder Untergang
   
   Mit dem Trost, den Maria in Fatima der Welt und den Guten bringt, ruft sie aber auch ernst zur Buße auf und droht Krieg, Verfolgungen der Kirche, alle Plagen und Zornesschalen, die der Seher auf Patmos schaute, an, wenn man ihr nicht Folge leistet. Vieles ist bereits in Erfüllung gegangen, und wenn keine Besserung eintritt, werden sich Geheimnisse enthüllen, die für die Welt erschütternd sind. - Nimm wenigstens du diese Forderungen an!
   (entnommen aus: "Ultimatum Gottes an die Welt", von P. Petrus M. Appel MSJ) 

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